Rahn Education Campus verabschiedet seine Schüler
Nach den ganzen Unwägbarkeiten, die mit der Pandemie und der wiedergewonnenen Freiheit einhergingen, ist man froh, dass es jetzt den Anschein hat, dass wir alle wieder zur Ruhe kommen können und das Leben halbwegs in geordneten Bahnen verläuft. Besonders für die Kinder und Jugendlichen war dies eine entbehrungsreiche Zeit, eine neue Lernphase für ihr Leben. Es spielen heute ganz andere Faktoren eine Rolle als in früheren Zeiten. Livestream, Online-Unterricht, Präsenzunterricht wenn, dann nur Teilpräsenz und viele andere Möglichkeiten, die den Alltag von nun an mitbestimmen. Diese schnelle Umstellung darauf, dass nun alles ganz anders ist und wird, hinterlässt auch Spuren – ganz individuell bei jedem.
Für die Generation, die am Freitag ihre Abschlusszeugnisse der Freien Fachoberschule des Rahn Education Campus am Spreebogen im Theater am See in Bad Saarow bekommen haben, ist die Zeit der vielen „Aufs und Abs“ kurzzeitig beendet, bevor es weitergeht in den Ausbildungen der jeweiligen Berufe und Studiengänge. Das Lehrerkollegium um Campusleiter Philipp Schittek und Schulleiterin Denis Piur hatte für diesen besonderen Anlass wieder alle Register gezogen. Um die Feierlichkeiten in einem würdigen Rahmen zu feiern, wurde wieder der schöne Glasbau des Theaters am See gewählt, der im wahrsten Sinne des Wortes eine herzliche Wärme – wenn nicht gar Hitze – ausstrahlte. Wie schon im vergangenen Jahr, musste die Zeugnisausgabe regelkonform stattfinden – und zwar mit Abstand, was natürlich die Spannung bei zwei Durchgängen innerhalb von zwei Stunden viel Konzentration erforderte, sowohl vom Lehrerkollegium als auch von den Abiturienten. Der traditionelle Einmarsch der Klassen gehörte ebenso dazu wie die musikalische Umrahmung, die in diesem Jahr durch Helene Triebel am Klavier eine wunderschöne Ergänzung fand. Da sie in diesem Jahr ebenfalls zu den Abiturienten der Freien Fachoberschule Jahr gehörte, war sie mehr auf der Bühne präsent als jeder andere im Saal und die Musiktitel gingen voll unter die Haut. Dies ließ auch den Campusleiter in seiner Rede etwas traurig wirken, denn Helene war oftmals Gast in den Freistunden, um im Konferenzzimmer der Schule am Klavier spontan die Tasten anzuschlagen. Das würde ihm in der Zukunft fehlen. Er begrüßte eingangs zudem die Kommunikationsabteilung der Rahn Education aus Leipzig und zeigt sich erfreut, den beiden jungen Damen Stephanie Noack und Birgit Lindermayr einen besonderen Einblick in die traditionelle Abiturientenfeier des Rahn Education Campus am Spreebogen zu geben. Darüber hinaus verwies er auf ein Ticket, das jedem Zeugnis beigefügt wurde. Worum es da im Einzelnen ging, beschrieb er zugleich. Die Rahn-Education ist bestrebt, ein Alumni-Portal aufzubauen und daraus ein weltumspannendes Netzwerk für alle Rahnschüler und ehemaligen Rahnschüler zu installieren. Es würde helfen, mit Freunden und Lehrern in Kontakt zu bleiben, man könne es mit den einschlägigen interaktiven Social Media Kanälen vergleichen. Dann übergab er das Wort an die Schul- und Klassenleiterin Denise Piur, die ihre nun abgehenden Schüler mit Ernsthaftigkeit an Erlebtes, wie Grenzen austesten, Meinungsfreiheit, mit Kritik sorgsam umzugehen, erinnerte. Sie pochte auf das Verständnis, sich nicht nur einer Seite hinzugeben, sondern immer auch die andere Seite anzuhören. Polarisierung und Denkweise werden härter, Konflikte würden geschürt – ob im Internet oder einschlägigen „sozialen“ Medien, aber auch im öffentlichen Raum. Ein Rückzugsort und eine verlässliche Konstante bilde dabei die Familie, die Rückenhalt gebe und in zweiter Linie auch die Schule, die die Schüler mit allem versorge und aufkläre und bilde, um damit umzugehen, die die Schüler auf das Leben vorbereite, um die Konflikte in der Gesellschaft zu erkennen, und sie motiviere sich mit einzubringen. Dabei seien gesetzte Regeln des Anstands und der Ehrlichkeit nicht zu verletzen, damit die Zukunft für alle erstrebenswert bleiben möge. Zum Schluss gab es auch Tränen, denn so schwer, wie es auch manchmal war, es gab auch herzliche Momente, die so schnell nicht vergessen werden können. Die Schülerinnen-Rede kam von Joyce Riecken. Sie war voller Erinnerungen und erzählte von kleinen und großen Höhepunkten und beschrieb dies so blumig, dass man Gänsehaut bekam. Die so geweckten Emotionen führten zu einem tränenreichen Abgang. Zu den besten Schülern der Klasse zählte Helene Triebel, die mit 1,0 und Ole Frick, der mit 1,2 abschloss. Danach bekamen die anderen Klassenkameraden feierlich ihre Zeugnisse übergeben. Dem folgte gleich im Anschluss noch ein kleines Programm der Schüler und nur Minuten später der Sektempfang vor dem Theater am See im Halbschatten. Die Pause tat gut. Da es im Theater noch keine Klimaanlage gibt, war die Hitze schon unangenehm, aber das Öffnen der Fenster brachte etwas Kühle. Nur kurze Zeit später kam die zweite Abiturentenklasse zum Zuge mit traditionellem Einmarsch der stolzen Absolventinnen und Absolventen. Sie nahmen vor der Tribüne rechts und links Platz. Campusleiter Philipp Schittek begrüßte die Abiturienten und verwies ebenso auf die bereits genannten Themen, im Hauptsächlichen übernahm dann der Klassenleiter der ST 19/2 das Zepter. Matthias Ziervogel, Lehrer für Deutsch und Geschichte, hatte selbst einst auf der Rahnschule die Schulbank gedrückt und ist nun an seiner alten Wirkungsstätte ein gefeierter Lehrer. Seine erste Klasse war wohl eine Herausforderung sondergleichen. Er erzählte von seinen ersten Schritten in der Schule und der neuen Verantwortung, eine Klasse zu übernehmen, was einem Meisterstück im Handwerk gleichkommt. Jung, dynamisch, erfolgreich – irgendwie hat es gepasst. Mit anfänglichen kleinen Problemen wurde aus dem Kleinen etwas Großes. Die Arbeit mit den Kindern und heute jungen Erwachsenen habe ihm sehr viel Spaß gemacht, und es erinnerte ihn dabei auch vieles an seine eigene Zeit, denn man fühle sich ja nicht viel älter. Es wird ihm einiges in Erinnerung bleiben von seiner ersten Klasse, zu jedem Schüler brachte er eine Anekdote, die denjenigen kurz und knapp charakterisierte. Er wünschte seinen Absolventen für die Zukunft alles Gute, auf dass sie sich mit dem hier Erlernten behaupten mögen und dass der Kontakt weiterhin bestehen bliebe. Zu Jahrgangsbesten zählten Carolin Waldner, Debora Obst und Maximilan Hemann mit einem Zensurendurchschnitt von 1,1. Im Weiteren gab es wieder schöne Musikstücke von Helene Triebel zu hören. Für die Zeugnisausgabe spielte man verschiedene Songs zur Untermalung oder besser gesagt Titel, die zumeist etwas über die Schüler aussagten, was wiederum bei den Gästen gut ankam. Auch hier gab es ein kleines kulturelles Programm und einen speziellen Verabschiedungsmarathon der Lehrer und Mitarbeiter des Rahn Education Campus am Spreebogen auf liebevolle Art und Weise. |