Zwischen Wachstum und wirtschaftlichen Herausforderungen
Das Wettermuseum in Lindenberg blickt auf das erfolgreichste Jahr seiner Geschichte zurück. Mit 7.500 Gästen verzeichnete das Haus im Jahr 2025 einen neuen Besucherrekord und konnte die Vorjahreszahl von 6.000 Besuchern deutlich um 25 Prozent steigern. Diese Entwicklung zeigt die wachsende Bedeutung des Museums als Bildungsstandort und touristischer Ankerpunkt im Landkreis Oder-Spree. Doch trotz des Publikumserfolgs bleibt die wirtschaftliche Situation des gemeinnützigen Trägers angespannt.Treibende Kraft hinter dem Besucherzuwachs waren insbesondere die stark frequentierten Ferienprogramme. Diese lockten nicht nur Familien aus der unmittelbaren Umgebung, sondern zogen verstärkt Touristen aus Berlin, Brandenburg und den angrenzenden Bundesländern nach Lindenberg. Dieser Rekord ist für uns ein starkes Signal, erklärt David Gornickel, Geschäftsführer des Museums. Er zeigt, dass das Thema Klima und Wetter die Menschen bewegt und unser Museum als Lernort und kultureller Treffpunkt in der Region fest etabliert ist.
Einen Schwerpunkt setzte das Museum auf den Ausbau seines Bildungsangebots. Mit dem Nordpol-Entdeckertag, dem Planspiel „Raus aus der Klimafalle“, dem Klima-Escape-Game, einem Klima-Koffer-Projekttag und einer komplett überarbeiteten Experimentiershow haben wir neue Zielgruppen erreicht und das Profil des Wettermuseums weiter geschärft“ so Gornickel weiter.
Möglich machte das unter anderem die Förderung des Umweltbildungsreferenten Jannis Buttlar durch das Programm „Natürliches Erbe“ des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz. So konnten in diesem Jahr erneut zahlreiche Projekttage durchgeführt werden. Hunderte Kinder und Jugendliche nutzten die Schulausflüge, um Wetterphänomene und Klimazusammenhänge zu verstehen. Inzwischen bestehen 36 Kooperationen mit Schulen und Kitas der Region.
Fragile finanzielle Basis trotz Erfolg
Während die Besucherzahlen Anlass zur Freude geben, bleibt der wirtschaftliche Betrieb des Museums eine Gratwanderung. Die Einnahmen aus Ticketverkäufen und Shop decken nur einen Teil der laufenden Kosten. betont Gornickel. Ohne das Zusammenspiel aus Förderung, Spenden und der unermüdlichen Arbeit unserer Ehrenamtlichen wäre der Betrieb in dieser Form nicht möglich. Eine unverzichtbare Stütze sind dabei die Förderungen durch den Landkreis Oder-Spree und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Gleichzeitig benötige es eine dringende räumliche Erweiterung, um dem wachsenden Interesse gerecht werden zu können, so Gornickel.
Großes Jubiläum 2026
Nach einer kurzen Winterpause richtet sich der Blick bereits auf das kommende Jahr. Am 15. September feiert das Wettermuseum sein 20-jähriges Bestehen. Geplant ist ein Jubiläumsfest, das nicht nur die Geschichte der Meteorologie in Lindenberg beleuchtet, sondern auch neue Wege in der zukünftigen Klimabildung aufzeigen soll.
Das Museum begibt sich ab dem 15. Dezember in die Winterpause und öffnet wieder am 12. Januar regulär seine Türen.


