Der Chemie Freunde Erkner e. V. beteiligen sich am 30. Heimatfest

Der Chemieunterricht war nicht jedermanns Sache in der Schulzeit. Das Lernen von chemischen Verbindungen, Formeln und dem Periodensystem lockte nicht so sehr, aber wenn es bei Experimenten zischte und knallte, waren dies immer Höhepunkte im Schulalltag. Vorführungen aus der Chemie – und dies auf einem Heimatfest – geht denn sowas? Der Stand der Chemie Freunde Erkner e. V., wenn vor den Augen der Gäste experimentiert wird, ist alljährlich dicht umlagert. Dann ist Chemie unter dem freien Himmel zu erleben – einzigartig auf einem Stadtfest. Erkner gilt als Wiege des Kunststoffzeitalters. Die chemische Industrie gehört zur Stadt. Da sei erinnert an das Teerwerk, das Bakelite-Werk, an die Akademie der Wissenschaften oder an das heutige Chemiewerk von Prefere Resins Germany GmbH. Mit diesem Teil der Erkneraner Historie beschäftigen sich die ChemieFreunde Erkner e. V. Ursprünglich als Freundeskreis Chemie-Museum Erkner von Prof. Dr. Gerhard Koßmehl gegründet, wurde daraus im Sommer 2012 der Verein der ChemieFreunde Erkner e.V. Um die 40 Mitglieder zählt heute der Verein. Dies sind Privatpersonen, aber auch z. B. der Landkreis Oder-Spree, die Wohnungsgesellschaft Erkner, Vereine, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm und die Stadt Erkner.

Der Verein betreibt ein kleines, aber zugleich einzigartiges Museum – das Kunststoff- und Chemie-Kabinett in der Stadt. 2.000 Exponate gibt es insgesamt, die in immer wieder wechselnden Ausstellungen zu betrachten sind. Zu sehen sind vor allem Ausstellungsstücke, die es ohne Bakelit z. B. heute gar nicht gäbe. Man denke da nur an das Telefon mit Gabel und Hörer oder gar unsere Rennpappe – den Trabbi.

Das zentrale Anliegen des Vereins ist, die Erinnerung an den Chemie-Standort Erkner am Leben zu halten und die Präsentation der chemisch-historischen Bedeutung Erkners, u. a. die Entwicklung auf dem Gebiet der Werkstoffe (Plaste, Elaste, Faserstoffe).

Der Höhepunkt eines jeden Jahres ist die Durchführung des Baekelandtages mit einer Betriebsbesichtigung, dem beliebten Schauprägen und Vorträgen rund um die Chemie. Die Chemie Freunde Erkner e. V. veranstalten den Chemie-Werker-Tag im Leibnitz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) und nehmen am jährlichen Heimatfest teil.

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Aber auch Kinder- und Jugendarbeit sind ein wichtiges Thema. Joachim Schmidt und Hubert Elsner leiten am Carl-Bechstein-Gymnasium eine Chemie‑AG und begeistern dabei die jüngere Generation für diese Naturwissenschaft.

Für den kleinen Verein bedeutet dies eine immense Arbeit, zumal auch deren Mitglieder nicht jünger werden. Oder auch weite Wege zurücklegen. So z. B. Prof. Dr. Hans Peter Welzel, der Vorsitzende der Chemie Freunde Erkner e. V. Er hat von 1991 bis 1996 mit Prof. Dr. Gerhard Koßmehl an der Freien Universität Berlin zusammengearbeitet, dadurch von der Chemie-Historie Erkners erfahren und engagiert sich seither im Verein, auch wenn er selbst in Beelitz lebt.

Die Chemie Freunde Erkner e. V. sind auf dem 30. Heimatfest in Erkner mit einem Experimentierstand auf dem Festgelände im Rathauspark am Sonntag, den 26. Mai von 10 bis 17 Uhr zu erleben. Zudem öffnen die Vereinsmitglieder das KuCK mit einer neuen Ausstellung rund um Bakelite am 25. Mai und am Sonntag, , jeweils von 13 bis 17 Uhr. Das KuCK befindet sich in der Friedrichstraße 1/Ecke Beuststraße.

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