Gewinner der Ideenwettbewerbe stehen fest:

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat für die Ideenwettbewerbe „Mobilitätskultur und Nachhaltigkeit“ und „Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit“ die Gewinnerprojekte ausgewählt, die jeweils für bis zu 12 Monate mit maximal 50.000 Euro gefördert werden sollen. Ausgezeichnet wurden Projekte u.a. aus den Bereichen Bildung, Kultur und öffentliche Verwaltung sowie Stadtteilinitiativen und Sportvereine. Sechs Verträge sind bereits unterschrieben, die weiteren Verträge werden jetzt Zug um Zug fertig gestellt, so dass die Projekte spätestens Anfang 2019 beginnen können. Das beantragte Gesamtfördervolumen der beiden Ideenwettbewerbe liegt bei knapp 1,1 Mio. Euro.

Marlehn Thieme, Vorsitzende des RNE und Jury-Mitglied zeigte sich beeindruckt vom Anspruch der Projekte: „Bei jeder Projektidee wurde sich intensiv damit beschäftigt, wie ein Umdenken in unserer Gesellschaft erreicht und wie insbesondere unsere Alltagskultur nachhaltiger werden kann. Ich danke allen, die ihre Idee eingereicht haben, für ihren Einsatz! Unsere Gesellschaft braucht gute Projektideen und Förderer, um die globalen Nachhaltigkeitsziele umzusetzen.“

Insgesamt hatten sich 179 Projekte beworben. Die Geschäftsstelle des Rates für Nachhaltige Entwicklung legte der Jury eine Auswahl von 22 bzw. 35 eingereichten Projekten vor, die allen Förderkriterien entsprachen und sich zusätzlich durch ihre besonders innovativen und transformativen Ansätze auszeichneten. Den nun geförderten 23 Projekten wird in besonderer Weise zugetraut, gesellschaftliche Denkmuster aufzubrechen, deren Reproduktion entgegenzuwirken und neue Wege zu nachhaltigem Handeln aufzuzeigen.

Der Fonds Nachhaltigkeitskultur besteht seit 2017, auf Initiative des Bundestages stellte das Bundeskanzleramt über einen Zeitraum von drei Jahren 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der RNE ruft in diesen drei Jahren mehrere Ideenwettbewerbe zu verschiedenen Bereichen der Alltagskultur aus. Der Fonds soll bewährte Ansätze stärken und auch neue Wege gehen, um eine gesellschaftliche Transformation zu mehr Nachhaltigkeit anzustoßen.

Die geförderten Projekte jeweils im Kurzporträt

Ideenwettbewerb „Mobilitätskultur und Nachhaltigkeit“

ASA-FF e.V.

ASA-FF e.V. zielt mit dem Projekt „MarxMobil“ auf eine Veränderung der Mobilitätskultur im sich im Umbruch befindenden Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg durch kunstaktivistische Interventionen mit Feldforschungscharakter ab, die sich auf stadtpolitische Maßnahmen auswirken sollen.

Deutsche Umweltstiftung

Das Pilotprojekt „Fahr mit!“ erarbeitet eine kommunal übertragbare digitale Informationstafel inkl. App zur besseren Koordination von Fahrgemeinschaften im ländlichen Raum zur Förderung der Flexibilität von Menschen und eines Wandels in der alltäglichen Mobilitätskultur.

Energie- und Umweltzentrum Allgäu

Bei dem Projekt „Green Ways to Work“ ist der Titel Programm. Es geht um die Organisation und Durchführung eines Wettbewerbs zwischen Unternehmen im Allgäu, bei dem erfasst und bewertet wird, wie hoch der Anteil der Mitarbeitenden ist, die mit „grünen“ Verkehrsmitteln zur Arbeit kommen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten.

Klima-Kollekte – Kirchlicher Kompensationsfonds

Heute klimafreundlich zu handeln, schont Ressourcen künftiger Generationen – der Grundstein für eine nachhaltige Zukunft. Mit dem Projekt „nachhaltig mobil“ wird eine App zur Sensibilisierung für klimaschonendes Reisen entwickelt. Alternative Reisemittel und Tipps zum klimaschonenden Reisen unterstützen die Nutzer, klimaschädliches CO2 zu vermeiden und zu reduzieren. So gelingt nachhaltige Mobilität.

Kunst, Gesundheit, Bildung e.V.

In der „Arte SusteMobile 2.0, Kunst trifft Mobilität trifft Nachhaltigkeit“-Ausstellung zeigt der Verein, was alles ressourcenschonend schon fliegt und fährt, wie also nachhaltige Mobilität in Zukunft aussehen kann. Ein Solarluftschiff wird dabei ebenso vorgestellt wie Fliegen mit Pedalantrieb, Energiesparautos oder innovativer ÖPNV.

Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V.

Mit dem Projekt „StattParkKultur NRW“ werden in drei Städten NRWs Parkplätze zu Begegnungs- und Visionsräumen. Zusammen mit Fachleuten und Kunstschaffenden reflektieren hier Passanten die Rolle von Parkraum und dessen Umwandlung für eine nachhaltigere Mobilitätskultur.

Landkreis Saarlouis – Amt für Schulen, Sport und Kultur

Der Landkreis plant ein „Aktionsjahr Mobilität und Nachhaltigkeit“. Mit den Schulen, dem Landkreis als Schulträger, den Ministerien Energie und Verkehr, Bildung, Umwelt, den kommunalen Verkehrsbehörden sowie mit privaten Verkehrsinitiativen, Bürgerinnen und Bürgern werden verschiedenste Aktivitäten zur Organisation einer nachhaltigen Mobilitätskultur durchgeführt.

Leuphana Universität Lüneburg

Das Projekt „Lüneburg Maps: Ein grüner Stadtplan für nachhaltige Mobilität“ schafft eine offene, lokalspezifische Datenbasis für Mobilitätsplattformen, Routing-Apps und Infokampagnen zu nachhaltiger Mobilität in und um Lüneburg. Damit wird nachhaltige Mobilität für jede und jeden in Lüneburg leicht machbar.

Lust auf besser Leben gGmbH

Was hat der persönliche Warenkorb mit Mobilität zu tun? Wie oft hat ein neues Shirt schon die Erde umrundet? Wie mobil ist man im Kopf, wenn es um Deine eigene Zukunft geht? Diese und mehr Fragen werden gestellt im Projekt „Wege und Spannungsfelder im nachhaltigen Warenkorb – eine Kampagne für kurze Wege und nachhaltigen Konsum“ der Lust auf besser Leben gGmbH aus Frankfurt am Main.

Turn- und Sportgemeinschaft Bergedorf von 1860 e.V.

Unter dem Motto „Sportlich Aktiv und Nachhaltig Mobil“ experimentieren die Sportlerinnen und Sportler der beiden Hamburger Vereine, des Eimsbütteler Turnverbandes e. V. und der Turn- und Sportgemeinschaft Bergedorf von 1860 e. V., mit nachhaltigen Mobilitätsformen im Alltag.

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Ideenwettbewerb „Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit“

artefact gGmbH

Im Zentrum für nachhaltige Entwicklung in Glücksburg entstand ein Energieerlebnispark, in dem in 25 Jahren mit internationalen Ideen und lokalen Baustoffen Gebäude errichtet wurden, die zu nachhaltigen Anwendungen und Firmengründungen führten. Ein Film und Info-Pavillon sollen nun mit dem Projekt weitere Besucher zu eigenen Taten für morgen anregen.

Earth Vision UG

Minimalismus und Downsizing gehören zu den Trends, die eine neue, nachhaltige Bau- und Wohnkultur begründen. Das Projekt will diese innovativen, jungen Ideen einer großen Öffentlichkeit nahebringen, um ein gesellschaftliches Umdenken anzuregen.

Ecosphäre e.V.

Im „GoTiny“-Projekt wird eine Tiny House Forschungssiedlung auf dem “Wir bauen Zukunft”-Gelände errichtet. Durch kostengünstigen Wohnraum mit größtmöglicher Suffizienz, sozialer Transformation und technischer Innovation wird das Leben auf dem Land attraktiver.

Grundschulverband e.V.

Das Projekt „Abenteuer Bauen“ richtet sich an Grundschulen. Baumaterialien und Wohnformen der ganzen Welt regen zum Nachdenken über die Zukunft an. Mit Impulsen, Experimenten und Aktionsideen werden Sach- und Mathematikunterricht kreativ miteinander verknüpft.

KIDS & CO e.V.

Im Projekt „Zukunftsvisionen“ geht es um partizipative Entwicklung, Umsetzung und Vermittlung nachhaltiger Bildungsangebote rund um das Thema Ökologisches Bauen und Klimaschutz mit Anwohnern und Anwohnerinnen aus einem sozialen Brennpunktkiez im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf.

Muthesius Kunsthochschule

Bei „Zero Waste Space“ geht es um die Realisierung eines funktionsfähigen kleinen Gebäudes, das (fast) keinen Abfall produziert. Konzeption und Bauweise zielen darauf ab, Stoffströme zu schließen und einen hohen Eigenversorgungsgrad zu ermöglichen.

Patriotische Gesellschaft von 1765 e.V.

Die Hamburger Altstadt ist zu einem reinen Geschäftsort geworden. Die Patriotische Gesellschaft möchte sie menschenfreundlicher und lebenswerter machen. Sie will die Altstadt wieder in das Bewusstsein der Hamburgerinnen und Hamburger bringen, d.h. „Altstadt entfesseln, Altstadt für Alle!“

Performance Electrics gGmbH

Ein ehemaliges Kohlekraftwerk wird transformiert zu einem Kunststrom Kraftwerk: Ein Sinnbild für eine nachhaltige Baukultur, die Arbeit, Raum und Energie zusammen denkt und kreative Energien freisetzt.

Stadt Dortmund, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt

Die Kampagne „Tiny Einfamilienhäuser“ nimmt gesellschaftliche Strömungen auf und trägt die Idee mit einer Veranstaltungsreihe in den städtischen Diskurs, um damit die Transformation in alltagstaugliche Lösungen vorzubereiten und umzusetzen.

Stadt Heidelberg – Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie

In der Bahnstadt in Heidelberg werden alle Gebäude in dem Energieeffizienzstandard „Passivhaus“ errichtet. Doch wie wohnt es sich in einem Passivhaus? Mit einem neuen Monitoringsystem begleitet die Stadt Heidelberg die Nutzer und steigert mit ihnen zusammen das Passivhauserlebnis.

T.U.N. e.V. Technik – Umwelt – Natur

In welchen sozialen Zusammenhängen wollen wir in Zukunft wohnen? Hier soll das Wohn-Projekte-Kontor als eine zentrale Anlaufstelle für Menschen dienen, die sich für gemeinschaftliches Wohnen in unterschiedlichen Formen interessieren.

Wessobrunner Kreis e.V.

Durch das Projekt soll es möglich werden, dass für Familien oder andere Wohngruppen nicht mehr nur das Einfamilienhaus mit einem großen Grundstück als beste anzustrebende Wohnform gesehen wird. Alternative Wohnkonzepte sollen Stadt- oder Gemeinderäten, Planungsbehörden, Wohnungssuchenden, angehenden Bauherren, Bauträgern, Grundstücksverkäufern und Genehmigungsbehörden nähergebracht werden.

Wissenschaftsladen Bonn

Für mehr Lebensqualität in der Stadt möchte der Wissenschaftsladen Bonn mit Bürgerinnen und Bürgern mobile „Grüne Inseln“ im öffentlichen Raum planen, bauen und pflegen. Diese als Sitzgruppen gestalteten Inseln mit ihren rankenden Pflanzen, duftenden Kräutern und blühenden Stauden sind beispielgebende Taten für morgen.

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