30 Jahre Friedliche Revolution

Im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam ist die Ausstellung ‚Fundstücke aus Brandenburg – zwei Ausstellungen aus dem Jahr 1989‘ eröffnet worden. Kulturministerin Martina Münch würdigte in ihrer Rede, dass die Ausstellung als wichtiger Beitrag zum 30. Jubiläum der Friedlichen Revolution gilt. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Situation der Menschen in der DDR bleibt auch fast 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution von besonderer Bedeutung. Die Schau ‚Fundstücke aus Brandenburg – zwei Ausstellungen aus dem Jahr 1989‘ präsentiert zwei wiederentdeckte Ausstellungen von 1989, die aus zwei ganz unterschiedlichen Perspektiven Momentaufnahmen vom letzten Jahr der DDR vermitteln.

Diese authentischen Zeugnisse der Zeitgeschichte lassen die DDR vor 30 Jahren wieder auferstehen und ermöglichen spannende und eindrückliche Einblicke in das Jahr des Mauerfalls. Sie zeigen, wie unterschiedlich die Wahrnehmung in weiten Teilen der Bevölkerung und in dem offiziell vermittelten Bild des Staates nach außen war. Die Ausstellung ‚Fundstücke‘ ist der Auftakt einer ganzen Reihe von Projekten und Veranstaltungen zur Erinnerung an das Jahr 1989 und seine Folgen. So wird das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte im kommenden Jahr anlässlich des 30. Jahrestages der Wiederbegründung des Landes Brandenburg eine große Leitausstellung unter dem Motto ‚30 Themen – 30 Orte – 30 Menschen‘ eröffnen.

Die Ausstellung‘‘Fundstücke aus Brandenburg – zwei Ausstellungen aus dem Jahr 1989‘ ist ein Beitrag zum 30-jährigen Jubiläum der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls. Die Doppel-Ausstellung ist bis zum 23. Juni 2019 im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) zu sehen. Der Eintritt ist frei. Parallel zur Ausstellung laufen mehrere flankierende Veranstaltungen.

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Fundstück Nr. 1 sind im Jahr 2016 in einem Museumsdepot im Oderbruch entdeckte großformatige Ausstellungstafeln mit Berlin-Fotos und russischer Beschriftung. Nach intensiver Recherche des HBPG kam heraus, dass die Tafeln zur ‚Leistungsschau 40 Jahre DDR-Hauptstadt Berlin‘ gehörten, die vom Ost-Berliner Magistrat und der SED-Bezirksleitung für die Berliner Tage vom 1. bis 20. Juni 1989 in Moskau ausgerichtet wurde. Hinter der opulenten, aufwändig produzierten Inszenierung stand Kalkül: Vor dem Hintergrund der von Auflösungserscheinungen und Mangelwirtschaft geprägten sowjetischen Gesellschaft trumpfte die reformfeindliche SED-Führung hier noch einmal mit den Erfolgen ‚ihrer‘ Wirtschafts- und Sozialpolitik auf.

Fundstück Nr. 2 wurde in privater Hand wiederentdeckt: Die Ausstellung ‚Suchet der Stadt Bestes‘ wurde vom 10. September bis 8. Oktober 1989 in der Potsdamer Nikolaikirche gezeigt. Mehrere Potsdamer hatten seinerzeit die Idee, den fortschreitenden Verfall und die bereits begonnenen Flächenabrisse in der Potsdamer Altstadt zu dokumentieren und öffentlich zu präsentieren. Die kleine, vollkommen privat organisierte Schau traf auf große Resonanz: Rund 10.000 Besucherinnen und Besucher schauten sich die Foto-Ausstellung in der Nikolaikirche an.

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