Anfang Juli tritt das Landärzteprogramm in Kraft

Die Gesundheitsministerin des Landes Brandenburg hat sich an der größten Hochschule des Landes über die einschlägigen Lehr- und Forschungsaktivitäten informiert. Sie wurde von Universitätspräsident, Prof. Oliver Günther Ph. D. am Campus Neues Palais empfangen. Im Fokus des Treffens standen die Synergien von Gesundheitswesen und Hochschulen als Orte der Ausbildung, Forschung und Qualifizierung.

Die brandenburgische Hochschulmedizin hat sich in den vergangenen Jahren dank der von der Landesregierung eingeleiteten Maßnahmen sehr gut entwickelt“, resümierte Prof. Oliver Günther, Ph. D. „Neben der Fakultät für Gesundheitswissenschaften ist hier auch der von der Fakultät mitgetragene Gesundheitscampus Brandenburg zu erwähnen – ein Verbund von Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Kliniken, der Fachberufe und Forschung im Gesundheitswesen miteinander vernetzt sowie die praxisnahe Aus- und Weiterbildung in Gesundheit und Pflege stärkt.“

Für den Präsidenten der Universität Potsdam „bilden diese beiden Strukturen auch ideale Andockpunkte für eine Ärzteausbildung in der Lausitz.“ Eine weitere staatliche Hochschule für Medizin wäre, so Günther, nicht nur wesentlich kostenintensiver, sondern auch komplexer, was Gründung und Betrieb angeht.

Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften ist schon da und könnte sehr zeitnah auch die gewünschte Ärzteausbildung in der Lausitz anbieten. Die Ministerin regte an, diese Diskussion im Kreis der genannten Hochschuleinrichtungen weiter zu führen, um zu einem in sich stimmigen Konzept zu gelangen, das Bestehendes berücksichtigt und mit neu Hinzukommenden verbindet. Darüber hinaus bekundete sie erneut ihr großes Interesse daran, in die konzeptionellen Überlegungen die Akademisierung der Hebammenausbildung, der Pflege und der Ausbildung von Hygieneärzten unbedingt einzubeziehen. Hier müsse angesichts der anstehenden Veränderungen sehr bald ein Angebot auf den Tisch. Sie bot an, auch dazu weiter im Gespräch bleiben zu wollen.

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Seit September letzten Jahres ist Susanna Karawanskij Gesundheitsministerin in Brandenburg. Für die Linken-Politikerin standen und stehen von Anfang an die Patienten und deren Bedarfe im Mittelpunkt. „Wir sind gut beraten, nicht in alten Strukturen zu verharren, sondern Prozesse neu zu denken, den Blick zu weiten. Möglichst vom Patienten ausgehend. Das bedeutet zum Beispiel ambulante und stationäre Versorgung zusammenzuführen, wie in Templin, wo zuvor die Grundsteinlegung für ein solches Zentrum stattfand.

Das bedeutet aber auch, dass Ärzte der Zukunft in der Lage sein müssen die digitale Klaviatur trotz ihrer rasanten Entwicklung ständig zu beherrschen, Telemedizin zielgenau einzusetzen und sich auf lebenslanges Lernen/Weiterbilden einzulassen. Ich bin froh darüber, dass wir in Brandenburg erkennen, dass Egoismen und einzelne Leuchttürme auf längere Sicht nicht zukunftsfähig sind, sondern endlich auf Zusammenarbeit und Vernetzung setzen. Dazu gehört auch, dass die Verbindung von Theorie und Praxis Synergien hervorbringt“, sagte die Ministerin.

Besonderes Interesse hatte sie daran zu erfahren, in welcher Form die Sicherung der medizinischen Versorgung vor allem in den ländlichen Regionen – auch in Brandenburg – ein Thema der Diskussionen z. B. im Gesundheitscampus Brandenburg oder an der Universität wird. Ministerin Karawanskij regte Untersuchungen und/oder Studien dazu an, wie sich junge Medizinstudierende eine gute, an den Bedarfen orientierte medizinische Versorgung in ländlichen Regionen vorstellen und welche Voraussetzungen nötig seien, diese zu erreichen. Sie erläuterte in diesem Zusammenhang das am 1. Juli 2019 in Kraft tretende Landärzteprogramm, mit dem junge Medizinstudierende für eine Tätigkeit als Arzt in Brandenburg nach Abschluss ihres Studiums gewonnen werden sollen.

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