Stipendiatin der TH Wildau aufgenommen

Ronja Heymann, 23 Jahre, studiert im sechsten Semester Europäisches Management an der TH Wildau und wird ihren Bachelor voraussichtlich diesen Sommer abschließen. Nach einem erfolgreichen Bewerbungs- und Auswahlprozess ist sie vor Kurzem als Stipendiatin in die „Studienstiftung des deutschen Volkes“ aufgenommen worden. Im Interview erzählt sie, welche Voraussetzungen für ein Stipendium gelten und warum eine Bewerbung für alle Studierenden sinnvoll ist.

Als engagierte Studentin an der Technischen Hochschule Wildau setzt sich Ronja Heymann neben ihrem Studium für andere Studierende ein und übernimmt gern Verantwortung. Im Amt der Präsidentin des Studierendenparlaments vertritt sie die Studierendenschaft nach innen und außen. In diesem Amt setzt sie sich für die Gleichberechtigung von internationalen und nationalen Studierenden an der Hochschule ein. Neben dem hochschulpolitischen Engagement liegt ihr das Thema Gesundheit am Herzen, was nicht nur ihre einjährige Zeit als studentische Gesundheitsbotschafterin zeigte, sondern auch ein Referat zum Thema Nahrungsergänzungsmittel während des Auswahlprozesses zum Stipendium. Prof. Christian Hederer, Studiengangssprecher für Europäisches Management an der TH Wildau, hat Ronja Heymann für das Stipendium vorgeschlagen.

„Ich habe Frau Heymann zur Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes empfohlen, weil sie in außergewöhnlicher Weise akademische Exzellenz und einen scharfen Verstand mit sozialer Kompetenz und hochschulinternem wie -externem Engagement in verschiedensten Bereichen verbindet. Ich hoffe, dass die Stiftung zur weiteren Entfaltung ihrer Potenziale beitragen kann, sowohl durch den anregenden Kontakt zu ausgewählten Kommilitoninnen und Kommilitonen als auch die vielfältigen Angebote für weiterbildende Aktivitäten“, so Christian Hederer. Im Interview berichtet Ronja Heymann, wie sich der Auswahlprozess gestaltete und warum sich eine Bewerbung lohnt.

Wie kam es dazu, dass Sie als Stipendiatin ausgewählt wurden?
„Ich hatte bei Prof. Hederer bereits im ersten und vierten Semester drei Module belegt und ihn auch als meinen Betreuer im Praktikum gewählt. Dadurch konnte er beurteilen, dass ich mit meiner Persönlichkeit, meinem Engagement und meinen Leistungen prinzipiell für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes infrage komme. Er hat mich angesprochen, ob ich Interesse hätte, mich bei der Studienstiftung des deutschen Volkes zu bewerben.“

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Wie lief der Bewerbungsprozess genau ab?
„Auf die Frage von Prof. Hederer habe ich mit ‚ja‘ geantwortet. Daraufhin hat er mich bei der Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen. Anschließend bekam ich per E-Mail Bescheid, dass ich meine Bewerbungsunterlagen innerhalb von vier Wochen einreichen darf. Für die Bewerbung sind ein Bewerbungsbogen sowie weitere Dokumente auszufüllen und zu verfassen. Besonders der ausgeschriebene Lebenslauf stellt eine wichtige Grundlage für die anschließenden Auswahlgespräche während des Auswahlwochenendes dar. Abschließend fand ein digitales Auswahlwochenende statt, nach dem dann die endgültige Entscheidung getroffen wurde.“

Welche Voraussetzungen sind für ein Stipendium nötig?
„Damit man vom Prüfungsamt oder einer Dozentin bzw. einem Dozenten vorgeschlagen wird, ist auf jeden Fall eine hohe wissenschaftliche oder künstlerische Begabung nötig. Dazu zählen natürlich auch sehr gute Leistungen. Das Leitbild der Studienstiftung des deutschen Volkes besagt, dass von Stipendiat/-innen erwartet wird, Leistungen im Dienste der Allgemeinheit zu erbringen. Ein wichtiger Aspekt ist gesellschaftliches Engagement. Darüber hinaus fördern sie Studierende mit sozialen und intellektuellen Kompetenzen, die mit Neugier und Freude studieren und ein Interesse über das eigene Studienfach hinaus mitbringen. (…) Die Kommissionsmitglieder möchten sehen, dass man sich eine eigene Meinung bilden und diese auch mitteilen kann. Dabei spielt es keine Rolle, welches Studienfach man studiert, woher man kommt, welche Religion man hat. Die Studienstiftung zeichnet sich durch Vielfalt aus. Sie fördert daher alle weltanschaulichen, politischen und religiösen Haltungen, die sich innerhalb der demokratischen Werte bewegen.“

Wie setzt sich die Förderung zusammen?
„Ich glaube, oft wird bei Stipendien davon ausgegangen, es handele sich ausschließlich um die finanzielle Förderung. Das ist aber nur ein Teil, der aber natürlich sehr unterstützend ist für Studierende. (…) Es gibt aber darüber hinaus noch eine ideelle Förderung. Hier gibt es ein vielfältiges Angebot. Es werden Sprachkurse, Akademien, wissenschaftliche Kollegs, Seminare, Stipendiaten-machen-Programme und vieles mehr angeboten. (…) In Kürze nehme ich auch an meinem ersten Seminar teil. Das Seminar heißt ‚Frauen in Führung‘ und ist ein Kompetenzseminar. Ich mache in dem Rahmen den Workshop zu Gesprächs- und Verhandlungsführung mit. Und schließlich gibt es auch noch die Auslandsförderung. Das bedeutet, man bekommt die Möglichkeit, im Ausland zu studieren oder an verschiedenen Sprachkursen teilzunehmen, die dann auch im Ausland stattfinden können.“

Können Sie ein Stipendium und die Bewerbung dazu empfehlen?
„Ja, definitiv. Ich kann das von ganzem Herzen empfehlen. Ich kann auch allen, die sich überlegen, ob sie sich für ein Stipendium bewerben sollen, die Angst nehmen, nicht genommen zu werden. Man unterschätzt das ein bisschen, denke ich, denn wirklich jeder und jede hat die Chance dazu. Die Studienstiftung des deutschen Volkes hat keine feste Quote. Es kann sein, dass sie in einem Jahr 50 Leute nehmen und in einem anderen nur einen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass es Konkurrenz zwischen den Bewerber/-innen gab. Neben der Studienstiftung des deutschen Volkes gibt es auch noch viele andere Begabtenförderungswerke, bei denen man sich ebenfalls bewerben sollte. Ich hatte ehrlich gesagt nicht die Erwartung, dass es am Ende wirklich klappt. Ich habe gedacht, ich probiere es einfach mal und war dann auch sehr aufgeregt, den ganzen Prozess mitzumachen. Letztlich hatte ich nichts zu verlieren, ich konnte nur gewinnen – und wenn es wertvolle Kontakte sind. Ich habe an diesem Auswahlwochenende unglaublich viele und interessante Menschen kennengelernt, die alle eine unterschiedliche Lebensgeschichte mitbringen.“

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