Die Schule als zentraler Lernort und sozialer Lebensraum
Zu den Zielen der Suchtprävention gehört es, die Lebenskompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu stärken, um schädlichen Verhaltensweisen und negativen Auswirkungen von Suchtmittelkonsum vorzubeugen. Mit und nach der Pandemie sind viele Probleme der Sucht in den engeren Fokus gerückt. Dabei spielt unter anderem auch die Digitalisierung mit in die Problemfelder ein – Fluch und Segen zugleich. Die Sucht als solches ist kein Thema, was unterdrückt wird, ganz das Gegenteil ist der Fall. In Fürstenwalde beispielsweise kämpfen an vorderster Front die Streetworker und Schulsozialarbeiter energisch an diesem Problem, denn zumeist haben sie den speziellen Draht zu den Kindern und Jugendlichen. Es gab mal gemeinsam Anstrengungen zwischen der Stadt, Streetworkern und anderen in der Suchtpräventions-AG, die aber leider nicht mehr aktiv ist. Warum das so ist, konnte uns auch keiner so richtig sagen. Dafür gibt es aber auf Initiative der Streetworker, im Speziellen Michael Müller in Zusammenarbeit mit Beate Neumeister, Schulsozialarbeiterin an der E.-Kästner-Schule von Fürstenwalde, einen neu ins Leben gerufenen „Suchtpräventionstag“, der bereits zweimal erfolgreich stattfand.
Alle Schulsozialarbeiter und Streetworker der Stadt Fürstenwalde haben sich unter dem Dach des „Suchtpräventionstages“ zusammengeschlossen und werden gemeinsam an allen Schulen diesen Tag initiieren, wobei dem jeweiligen Aktiven an der Schule die Organisation des Tages, zwecks der Abstimmung mit der Schule, obliegt. Am Dienstag waren alle mitwirkenden Schulsozialarbeiter und Streetworker in der Erich-Kästner-Schule, Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt „Lernen“, zugegen. Während des Unterrichts fanden die Zusammentreffen mit den Schülern der 8. bis 10. Klassen statt. Den Kindern und Jugendlichen werden verschiedene Möglichkeiten der Aufklärung geboten, um der Sucht entgegenzuwirken. In vielen Klassenräumen gab es dazu Themenschwerpunkte, wie Mediensüchte, Promillerechner, Rauschbrille und Energiedrinks, um nur einige zu nennen. Manche Schüler stehen diesen Themen aufgeschlossen gegenüber, andere können damit nicht oder nur schlecht umgehen. Aber wenn es um ein Spiel mit Tiefenwirkung geht, dann scheint man den Nerv der Kids zu treffen und sie sind begeistert zu erleben, was es mit der Aktion auf sich hat. Bei den Energiedrinks kam schon hier und da ein „Wow!“ beim Zubereiten und die Frage „Wie schmeckt das erst, wenn man die Frucht selber zubereitet?“. Bei dem Programm „Mediensüchte“ existiert einiges an Wissen, aber Vieles bleibt im Dunkeln und auch hier gibt es in jedem Falle Nachholbedarf. Mit seinen Daten so lax umzugehen, bringt keine Punkte, darauf muss geachtet werden. Rauschbrille und Promillerechner schienen bei Vielen das Augenmerk auf den Umgang mit Alkohol aus einem anderen Blickwinkel geöffnet zu haben. Der nächste „Suchtpräventionstag“ wird im Bernhardinum stattfinden.
Akteure des Suchtpräventionstages in Fürstenwalde
Michael Müller, Bert Dausel & Ingo Taboga, Streetworker
Beate Neumeister, Schulsozialarbeiterin Erich-Kästner-Schule
Sebastian Teichmann, Schulsozialarbeiter Spree Oberschule
Christian Bosse, Schulsozialarbeiter Fontane Grundschule
Sebastian Redlich, Schulsozialarbeiter Gymnasium Palmnicken
Matthias Micheel, Streetworker mit Schwerpunkt im Digital. Raum
Mathias Bendig, Jugendclub Nord
Annika Zimmermann, Schulsozialarbeiterin Geschwister-Scholl-Gymnasium
Franziska Kathöfer-Griebenstein, Schulsozialarbeiterin Grundschule Bernhardinum
Alexandra Peschke, Christine Hartmann und Nadine Kluge