Mehrheit befürwortet Maßnahmen im Verkehr

Studierende der Hochschule für nachhaltige Entwicklung befragten Bürger zu deren Bereitschaft, ihr eigenes Verhalten bezüglich einer CO2-Reduzierung zu verändern.

Ergebnis: Ökologische und soziale Nachhaltigkeit lassen sich nicht einfach trennen.

Die Maßnahmen zu Eckpunkten für das Klimaschutzprogramm 2030 wurden seitens der Bundesregierung Ende September genannt:

  • Konsequent CO2-bezogene Reform der Kfz-Steuer
  • Bahnfahren billiger, Fliegen teurer
  • ÖPNV-Jahrestickets für 365 Euro

Grund genug für die Studierenden im Modul „Betriebliches Umweltmanagement“ am Fachbereich Nachhaltige Entwicklung, sich mit dem Thema auf lokaler Ebene auseinanderzusetzen. „Wir fragten in einer Stichprobe gut 350 Eberswalderinnen und Eberswalder, ob sie dafür sind, und stellten eine sehr hohe Bereitschaft, gut 80 Prozent, für eine Verteuerung des Fliegens und ein günstiges Jahresticket fest“, berichtet Prof. Dr. Thoralf Buller, Lehrbeauftragter an der HNEE.

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Weniger beliebt war hingegen eine Änderung der Kfz-Steuer. Hier lag die Zustimmung bei unter 60 Prozent. „Die Bereitschaft für eine konsequent CO2-bezogene Reform der Kfz-Steuer nimmt mit wachsendem Alter ab. Auch akzeptieren Berufstätige diese mit gut 50 Prozent deutlich weniger als andere Gruppen“, beobachtet Thoralf Buller. Hingegen Frauen befürworten die Maßnahmen grundsätzlich eher als Männer.

Die größte Zustimmung in sämtlichen Bereichen erreichen die Maßnahmen in der Gruppe der sich in Ausbildung befindlichen Bürger und Bürgerinnen. Bei der Frage nach dem ÖPNV-Jahresticket sprachen sich sogar beinahe sämtliche Befragte dafür aus.
Jüngere und ältere Befragte unterstützen eine Verteuerung des Fliegens eher als diejenigen zwischen 28 und 39 Jahren. „Was im Rahmen unserer Umfrage deutlich wird ist, dass die Beziehung von Verkehr und Klima die Eberswalderinnen und Eberswalder sehr interessiert. Es zeigt sich jedoch, dass das Kfz wichtiger Gegenstand der Eberswalder Alltagswirklichkeit ist, gerade ab dem mittleren Lebensabschnitt, in dem die Zufriedenheit geringer ist und Berufs- und Privatleben sich festigen“, fasst Thoralf Buller zusammen.

Die Klimafrage sei folglich auch eine besondere soziale Frage hinsichtlich des Vermeidens vom Abgehängtsein. „Möglicherweise sind hier weiterentwickelte Verkehrskonzepte Eberswalde mit einem ausgebauteren ÖPNV auch wegen der hohen Zustimmung hierzu ein alternativer Ansatz“, resümiert er.

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