In Erinnerung an Clara Grunwald

Mit viel Weitsicht und Engagement wurde die Projektwoche zum Thema „Demokratie und Vielfalt“ am Montessori Campus Hangelsberg Clara Grunwald der FAWZ gGmbH vorbereitet.

Im Rahmen dieser Woche gedenken Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerkollegium jedes Jahr ihrer Namensgeberin, Clara Grunwald.

Geboren am 11. Juni 1877 in Rheydt, gestorben im April 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau – sie war eine deutsche Lehrerin mit jüdischer Herkunft und Aktivistin der Montessori-Pädagogik.

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Zum Auftakt der Woche, so berichtet Anita Micheel, wurde eine besondere Ausstellung eröffnet: Zum zweiten Mal konnte die Wanderausstellung zum Gedenken an Clara Grunwald gezeigt werden – eine Leihgabe der Friedensbibliothek des Antikriegsmuseums der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Freude darüber war groß, denn die Ausstellung setzt ein wichtiges Zeichen für Erinnerungskultur und gesellschaftliche Werte. Der Kurator der Ausstellung, Herr Schmidt, brachte zur feierlichen Eröffnung handschriftliche Aufzeichnungen von Clara Grunwald mit, in denen sie sich zur Montessori-Pädagogik äußert – ein besonders interessanter Beitrag. Diese Dokumente habe er vom Neffen Clara Grunwalds erhalten, den er einst noch persönlich kennengelernt hatte. Herr Schmidt beschrieb die Ausstellung als ein „lebendiges Zeugnis“, denn beinahe wäre das Andenken an Clara Grunwald in Vergessenheit geraten – wenn nicht engagierte Menschen und Enthusiasten dafür gesorgt hätten, dass ihr Vermächtnis gewürdigt wird.
Im Rahmen der Ausstellung gab es einen europaweiten Aufruf zur Mitwirkung. Drei Personen meldeten sich, darunter auch der Neffe von Clara Grunwald. Alle trugen mit ihrem Wissen und Engagement zur Ausstellung bei. Eine Schule in Berlin trägt den Namen Clara Grunwalds. Im Jahr 2013 wurde der Montessori-Campus feierlich um den Namenszusatz der Montessori-Aktivistin der 1920er-Jahre ergänzt. Schülerinnen und Schüler gedenken jedes Jahr der engagierten Pädagogin. Ein bewegender Abschluss voller Wort und Klang.

Zum Abschluss der Projektwoche zum Thema „Demokratie und Vielfalt“ fand an der Grundschule eine besondere Lesung statt – begleitet von den jungen Künstlern der Musikschule Fürstenwalde. Im Zentrum stand Clara Grunwald – Pädagogin, Menschenfreundin und Verfechterin humanistischer Werte. Die Lesung mit dem Titel „Und doch gefällt mir das Leben“, zusammengestellt aus Briefen Clara Grunwalds, berührte das Publikum tief. Eingebettet in die musikalischen Beiträge der jungen Musiker entstand eine eindrucksvolle Atmosphäre der Erinnerung und Achtsamkeit. Ein besonderer Moment war der Besuch von Bernhard Schütz, einem ehemaligen Schüler-Vater, der die Lesung mit seiner eindrucksvollen Stimme gestaltete. Sein Beitrag verlieh den Worten Clara Grunwalds eine greifbare Tiefe – als wäre sie selbst unter den Zuhörenden gewesen.

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