Rahnschüler sollen sensibilisiert werden
Der letzte Schultag in der Rahn Education am Spreebogen mit Zeugnisausgabe fiel auf den Internationalen Jahrestag des Gedenkens der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 und des Gedenkens an die Opfer des Faschismus. Ein sehr leidvolles und schweres Thema. Die Schüler der 11. Klassen der Freien Fachoberschule, die sich in der Aula zusammengefunden hatten, gedachten der Millionen Opfer des Faschismus. Um den jungen Menschen die Geschichte näherzubringen und weiter zu sensibilisieren für Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung hatte sich die Schule dafür entschieden, diesen geschichtsträchtigen Tag zu nutzen, um ein Zeichen zu setzen.
Das ist ein wichtiges Anliegen der Freien Fachoberschule Fürstenwalde, die für ihr Engagement gegen Rassismus und für Zivilcourage ausgezeichnet wurde. Die Lehrerin für Pädagogik & Sozialarbeit in der Rahn Education, Carolin Schönwald, hatte sich schon frühzeitig mit dem Verein „Geschichte hat Zukunft e.V.“ in Neuendorf im Sande in Verbindung gesetzt. Gemeinsam mit der Vorsitzenden Tanja Tricarico wurde ein Programm ausgearbeitet, welches am Freitag zum Tragen kam. Der Verein „Geschichte hat Zukunft“ hat sich 2018 zur Umsetzung von historischer und politischer Bildungsarbeit gegründet und seinen Sitz nach dem Erwerb des Landwerks nach Neuendorf im Sande verlegt. Der geschichtsträchtige Ort ist in unmittelbarer Nähe und kann nahtlos an das Thema anschließen. Von 1932 bis 1941 war das Gut eine jüdische Ausbildungsstätte zur Vorbereitung der Auswanderung, ein sogenanntes Hachschara-Lager, wo sich die Menschen in Form einer landwirtschaftlichen Ausbildung auf das gelobte Land vorbereiten konnten. Anhand von Fotos sowie historisch Überliefertem moderierten die Mitglieder des Vereins das inhaltlich fundierte Programm zu den Geschehnissen nicht nur um das Hachschara-Lager, sondern sie erklärten auch den Zusammenhang mit dem gesamten System. Die Nationalsozialisten funktionierten das Hachschara-Lage in den Jahren 1941 bis 1942 in ein Sammel- und Zwangsarbeitslager um.
