Große Blaulichtparade durch die Stadt
Das eigentliche Gründungsdatum ist zwar erst der 6. Dezember, da man die Feste aber feiern soll, wie sie fallen, wurde am zurückliegenden Sonnabend, das 130. Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Erkner mit einem Event-Tag begangen. Die Feierlichkeiten starteten mit einem Fahrzeugkorso durch die Stadt, vom Busbahnhof zur Feuer- und Rettungswache. Am Tanklöschfahrzeug TLF 16/59 aus dem VEB Feuerlöschgerätewerk Jöhstadt, Baujahr 1964, prangte eine silberfarbene, große 130.
Mit 90 PS und sechs Sitzplätzen ging es einst damit zum Einsatz. Immerhin fasste der Löschwasserbehälter 2000 Liter Wasser. Das war einmal. Welche Technik heute in den Fahrzeugen steckt, das zeigten auch die befreundeten Wehren aus Grünheide und Woltersdorf, aus Schöneiche (Vertreter der Wehr kamen wegen ihres eigenen Feuerwehrfestes später) und aus Berlin-Wilhelmshagen. Jedes Fahrzeug wurde zu einem begehrten Fotomotiv und wurde von den vielen kleinen Gästen völlig in Beschlag genommen.
Da Erkner nun mal am Wasser liegt, wurden auch Rettungsboote ausgestellt und ein pneumatischer Sprungretter. Mit diesem Teil können sich Personen retten, die sich in 16 Metern Höhe befinden. Dies entspricht ca. dem 5. Obergeschoss eines Wohngebäudes. Von nur zwei Feuerwehrkameradinnen oder Kameraden ist das Sprungretter zu bedienen und in nur 30 Sekunden ist das Teil aufgepumpt einsatzbereit. Wie Stadtwehrführer Frank May sagte, ist der Sprungretter in vielen engen Wohngegenden besser einsatzbar im Vergleich zur großen Drehleiter. Es musste aber bisher zum Glück noch nie im Notfall zum Einsatz kommen.
Bürgermeister Henryk Pilz sprach zur Eröffnung des Event-Tages den Kameradinnen und Kameraden seinen Dank aus. „Feuerwehr ist Vertrauen und Gemeinschaft. Ich bin stolz, dass unsere Wehr fachlich stark und sehr aktiv ist. Wir freuen uns, dass sie ihre Leistungsfähigkeit hier in der Öffentlichkeit so vielseitig präsentiert.“ Kreisbandmeister Klaus-Peter Schulz, der im Namen des Landrates der Freiwilligen Feuerwehr zum 130. Jubiläum gratulierte, hatte für die Kameradinnen und Kameraden einen Scheck dabei. Pro Jahr gab es für die Wehr einen Euro als Geschenk. Der Kreisbrandmeister hob in seiner kleinen Ansprache hervor: „Feuerwehr ist gelebte Zusammenarbeit.“ Der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Lothar Eysser, schaute sich die angetretene Mannschaft an und brachte es auf den Punkt: „Ihr seht Klasse aus und ihr seid Klasse.“
Nach all den offiziellen Reden gab es im Halbstundentakt ganz unterschiedliche Vorführungen der Jugendfeuerwehr, der Einsatzabteilung und der Wettkampfgruppe und wer mochte, der konnte sich die Feuerwache bei Rundgängen anschauen. Verschiedene Mitmach-Stände luden ein und die jüngeren Gäste konnten sich zudem kunterbunt schminken lassen. Vor allem junge Familien mit Kindern nutzen sehr rege die vielen Angebote. Und fast nebenbei wurde ganz viel Wissen vermittelt, so zum Beispiel über das richtige Verhalten im Brandfall, zum richtigen Installieren eines Rauchmelders und generell zur Brandschutzerziehung von Kindern.