Weißer Ring Märkisch-Oderland schlägt Alarm

Der Weiße Ring Märkisch-Oderland wies auf die hohen Fallzahlen weiblicher Opfer durch Gewalttaten zum heutigen „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ hin. Die Zahlen der Opferfälle für den Weißen Ring im Landkreis sind alarmierend: 80% der Opferfälle sind weiblich. „Wir vermuten sogar eine höhere Dunkelziffer. Durch Corona haben sich viele Opfer in ihren eigenen vier Wänden aufgehalten. Wir befürchten, sie haben sich daher nicht direkt bei Hilfsstellen, der Polizei oder dem Weißen Ring gemeldet. Unsere Zahlen zeigen auch, die meisten Taten finden im häuslichen Umfeld statt. Nahezu alle Frauen, die wir dieses Jahr betreuen, sind Opfer von häuslicher Gewalt und sexuellen Übergriffen. Hinzu kommt noch ein kleinerer Anteil von Stalking, der nicht minder schwer wiegt!“ resümiert Außenstellenleiterin des weißen Ring Karin Roche die bisherigen Opferzahlen für dieses Jahr.

Durch die Corona-Pandemie sind viele der persönlichen Opfergespräche nur eingeschränkt möglich. Denn auch Beratungsstellen wie der weiße Ring und weitere Hilfsangebote konnten aufgrund gestiegener Hygienesicherheitsmaßnahmen nur mit Voranmeldung zur Seite stehen, das habe Opfer möglicherweise abgeschreckt. Sozialkontakte unter Freunden und Nachbarn waren ebenfalls eingeschränkt. „Übliche Frühwarnsysteme wie freundschaftlicher oder nachbarschaftlicher Austausch standen nicht mehr so umfänglich wie sonst zur Verfügung. Auch Kontakte in Vereinen, auf der Arbeitsstelle oder Routineuntersuchungen bei Ärzten wurden zurückgefahren. Hier kann es schon zu ersten Hinweisen kommen, die nun nicht gegeben waren!“ so Roche.

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Der Weiße Ring kann hier schon telefonisch und kostenfrei zur Seite stehen. „Wichtig ist auch, dass man keine Anzeige stellen muss, bevor wir helfen. Viele glauben das, vor allem Frauen schreckt das ab, wenn sie Opfer im familiären Umfeld geworden sind und Sorge um den Familienfrieden haben. Doch das ist ein Irrglaube. Der Weiße Ring hilft auch ohne Anzeige!“, klärt Roche auf.

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