Start der 33. Brandenburgischen Frauenwochen
Unter dem Motto „Bei uns doch nicht!“ werden die 33. Brandenburgischen Frauenwochen eröffnet. Im Frauenmonat März werden landesweit wieder zahlreiche Veranstaltungen wie Diskussions- und Gesprächsrunden, Workshops, Ausstellungen, Theateraufführungen und Lesungen stattfinden. Die Brandenburgischen Frauenwochen sind in ihrem Umfang und ihrer Kontinuität bundesweit einzigartig. „Bei uns doch nicht!“– so heißt es oft, wenn unliebsame Themen und Tatsachen verdrängt werden sollen. Was nicht gesehen wird, damit muss sich auch niemand befassen. Doch Sexismus, Häusliche Gewalt und Diskriminierung aufgrund der geschlechtlichen Identität oder der sexuellen Orientierung sind Alltag. Die Brandenburgischen Frauenwochen wollen den Blick auf strukturelle Machtverhältnisse schärfen, aber auch die gesellschaftliche Vielfalt im Land Brandenburg zeigen. Die landesweite Auftaktveranstaltung der 33. Brandenburgischen Frauenwochen fand heute statt. Die Moderatorin und Autorin Jackie Asadolahzadeh führte durch das Tagesprogramm mit Workshops, persönlichen Geschichten zum Motto „Bei uns doch nicht!“ und dem feministischen Performancekollektiv „hannsjana“.
Veranstaltungskalender der 33. Brandenburgischen Frauenwoche unter Frauenpolitischer Rat Land Brandenburg e.V.
2023 – Bei uns doch nicht!
Frauenministerin Ursula Nonnemacher: „Das Motto ‚Bei uns doch nicht!‘ bringt auf den Punkt, was viel zu häufig und viel zu schnell passiert: es wird weggeschaut, nicht hingehört. Doch Missstände gehören benannt, sonst ändert sich nichts. Frauen in Armut, oder solche, die nicht den gängigen Rollenbildern entsprechen, Frauen aus verschiedensten geografischen, kulturellen und religiösen Hintergründen, intergeschlechtliche Menschen, nicht-binäre Personen – sie alle leben in Brandenburg, sie alle erleben Diskriminierung als Teil einer patriarchalen Gesellschaft. Ich bin froh und dankbar, dass die Brandenburgischen Frauenwochen auch in diesem Jahr Sichtbarkeit schafft und Menschen ermuntert werden hinzusehen und über das Gesehene und Erlebte ins Gespräch zu kommen.“
Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg: „Strukturelle Diskriminierung und Ausgrenzung finden überall in unserem Alltag statt – am Arbeitsplatz, in öffentlichen Einrichtungen, in der Nachbarschaft, aber auch im Bekannten- und Familienkreis. Vor allem Frauen sind alltäglichem Sexismus sowie verschiedensten Formen von Gewalt ausgesetzt, vor unseren Augen und inmitten der Gesellschaft. Trotzdem bleiben die Missstände oft ungesehen und Frauenstimmen ungehört. Das Motto ‚Bei uns doch nicht!‘ soll daher das Bewusstsein für die Probleme der Frauen vor Ort schaffen, die unter patriarchalen Strukturen leiden. Sie müssen gesehen und gehört werden. Ich freue mich daher, dass so viele interessante und bereichernde Veranstaltungen im Rahmen der diesjährigen Brandenburgischen Frauenwochen stattfinden, mit spannenden Beiträgen und inspirierenden Biografien.“
Jana Dornfeld vom Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg e.V.: „Wir wollen dabei unterstützen, ein realistisches Bild von unserer Gesellschaft zu entwerfen. Brandenburg ist vielfältig. Es braucht Sichtbarkeit für Menschen, die Diskriminierungs- oder Gewalterfahrungen gemacht haben. Es darf kein Tabu sein, über solche Themen und Realitäten zu sprechen. Wir sagen daher ‚Doch, auch bei uns‘. Wir wollen Verantwortung übernehmen und uns stark machen für mehr Offenheit und Teilhabe aller Menschen in Brandenburg.“