Unverwechselbare Lebensgeschichten
Ministerpräsident Dietmar Woidke hat im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bundesverdienstorden an fünf Persönlichkeiten überreicht, die sich in oder um das Land Brandenburg besonders verdient gemacht haben. Bei der feierlichen Aushändigung im Brandenburg-Saal der Potsdamer Staatskanzlei betonte Woidke in seiner Rede: „Jede und jeder von Ihnen hat eine unverwechselbare und beeindruckende Lebensgeschichte. Die Begegnung mit Ihnen macht stolz auf unser Land und alles, was wir – Zivilgesellschaft und Politik – gemeinsam erreicht haben. Ehrenamtlicher Einsatz findet in Brandenburg in allen Lebensbereichen statt und bewirkt enorm viel. Das Verbindende ist stets der uneigennützige Einsatz für das Gemeinwohl und zur Stärkung des Miteinanders. Sie alle haben andere für Ihre Projekte begeistert und zur Mitarbeit animiert. Deshalb will ich auch jenen danken, die Ihnen zur Seite stehen.
Petra Kobalz Fürstenwalde/Spree, Landkreis Oder-Spree, Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Ingenieurin hat seit Ende der 1980er Jahre als kirchliche Bauverantwortliche entscheidend zur Rettung und zum Erhalt des historischen Erbes von 240 Dorf- und Stadtkirchen in Ostbrandenburg beigetragen. Bereits als junge Bauleiterin übernahm sie anspruchsvolle Bauprojekte wie den Wiederaufbau des Fürstenwalder Doms. Sie hat wesentlich dazu beigetragen, dass mit der Restaurierung oft kriegszerstörter Kirchen auch neue Perspektiven für das Zusammenleben der christlichen und kommunalen Gemeinden entstanden sind. Eine intensive Partnerschaft verbindet Petra Kobalz mit der LAG Oderland e. V. bei der Entwicklung des ländlichen Raums. Dabei wurden bislang zwölf kirchliche Projekte umgesetzt, darunter der Aufbau der Marienkirche Wriezen. Überdies beteiligt sich Petra Kobalz an der Erarbeitung der Regionalen Entwicklungsstrategie Oderland. Zudem macht sie sich für deutsch-polnische Begegnungen und die Fürsorge für ältere Nachbarinnen und Nachbarn stark.
Lothar Böttcher Letschin, Landkreis Märkisch-Oderland, Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der ehemalige Lehrer macht sich seit mehr als 60 Jahren ehrenamtlich und mit großem persönlichen Einsatz um die Kultur und den sozialen Zusammenhalt in seiner Heimatgemeinde Letschin verdient. Als der im heutigen Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) geborene Lothar Böttcher 1961 ins Oderbruch zog, bekam die Letschiner Schule nicht nur einen neuen Lehrer, sondern auch einen engagierten Chorleiter. Er gründete einen Schul- und Mädchenchor, der weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt wurde und für seine Programme zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Lothar Böttcher engagiert sich zudem als Künstlerischer Leiter im Ehrenamt beim Letschiner Karnevalverein. Zudem setzt er sich in seiner Gemeinde und in der Kirchengemeinde für Frieden in Europa ein. Aufgrund seines Engagements für die Kultur und den Zusammenhalt wurde er zum Ehrenbürger von Letschin ernannt.