Bürgerbefragung zur Cyber-Sicherheit
Licht und Schatten: Im dritten Jahr der verbraucherbezogenen Erhebung zu Cyberkriminalität und Cyber-Sicherheit gibt immer noch jeder Vierte an, bereits Opfer von Kriminalität im Internet geworden zu sein. Insbesondere junge Menschen zwischen 19 und 29 Jahren unterschätzen die Gefahr und sind am häufigsten betroffen, fast jeder dritte. Fremdzugriffe auf einen Online-Account (31%), der Download von Schadsoftware (28%) und Phishing (25%) liegen dabei vorne. Das ergab das „Digitalbarometer 2021“ des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.Obwohl die Befragten im Durchschnitt angaben, drei bis vier Maßnahmen zur Prävention von Gefahren im Internet zu nutzen – ein Plus zum Vorjahr – vernachlässigt ein Großteil einfache Maßnahmen wie automatische Updates. Jedes zehnte Opfer meldete zudem einen finanziellen Schaden. Entgegen dem allgemeinen Trend zu mehr Online-Käufen in der Pandemie gehen laut Digitalbarometer die Betrugszahlen beim Online-Shopping bereits das dritte Jahr in Folge zurück: 2019 waren es 36%, 2020 32% und 2021 nur 9 %. Durch Kriminalität im Internet ist der Mehrheit der Betroffenen mindestens ein Schaden entstanden: 27% haben wichtige Daten verloren, 11% erlitten einen tatsächlichen finanziellen Schaden. Daneben spielten auch der zeitliche Schaden, der Vertrauensverlust in entsprechende Online-Dienste und die Rufschädigung eine Rolle.
Erfahrungen mit Straftaten im Internet haben die gleichen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen wie andere Formen von Kriminalität: „Wer einmal Opfer wurde, fühlt sich unsicherer. Das bestätigt auch knapp die Hälfte der Befragten. Aber auch solche, die bislang nicht Opfer von Cyberkriminalität wurden, haben Angst und fürchten vor allem einen finanziellen Schaden“, sagt Dr. Stefanie Hinz, Vorsitzende der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Sie betont: „Wir nehmen die Ergebnisse des Digitalbarometers ernst und werden daher weiterhin konsequent über Kriminalität im Internet und über Schutzmöglichkeiten aufklären. Aktuell planen wir gemeinsam eine Social-Media-Kampagne, mit der wir insbesondere die jungen Menschen erreichen möchten.“ Digitalbarometer 2021 Das BSI und die Polizeiliche Kriminalprävention kooperieren, um Bürgerinnen und Bürger umfassend über Schutzmöglichkeiten und Risiken im Internet aufzuklären. Mit der gemeinsamen repräsentativen Online-Befragung wird der aktuelle Kenntnisstand der Bevölkerung zum Thema IT-Sicherheit und Cyber-Kriminalität erhoben, Trends und Bedarfe ermittelt. Das Digitalbarometer wurde vom 27.04.-20.05.2021 durchgeführt. Insgesamt wurden 2.025 Personen zwischen 14 und 69 Jahren bundesweit befragt. |