Der Tanzkreis Fürstenwalde im Friedrich-Wolf-Theater
Willkommen im Friedrich-Wolf-Theater in Eisenhüttenstadt – ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Tanzkreises Fürstenwalde. Vor einigen Jahren hätte man es kaum für möglich gehalten, einmal die Ehre zu haben, auf einer echten Theaterbühne zu stehen – und dann noch auf einer, die eine solch besondere Aura versprüht. Zu verdanken ist dies dem Tanzkreis-Chef Marcel Schnieber, denn auch für ihn ging mit diesem Auftritt ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Hier hatte er einst selbst gewirkt und sich mit seiner künstlerischen Vielfalt und dem Tatendrang nach „mehr“ und „weiter“ gut aufgehoben gefühlt. Erinnerungen werden wach – und das gute Verhältnis zum Haus machte es möglich, dass das Ensemble des Tanzkreises Fürstenwalde die große Bühne für ihr Musical „Der Baum des Lebens“ bespielen durfte. 750 Besucher fasst das in den 1950er Jahren erbaute Friedrich-Wolf-Theater im Stil des sozialistischen Klassizismus, gelegen an der einstigen Lenin-, heute Lindenallee. Nur sieben Stufen – und schon steht man beinahe im Wandelgang des Theaters. Eine angenehme Kühle empfängt die Gäste an diesem heißen Sonntag mit 35 Grad im Schatten – eine wahre Erfrischung, wo doch jeder Schritt draußen zur Qual wurde.
Der Theatersaal – riesig, mit bequemen Stühlen, guter Sicht sowohl aus dem Parkett als auch vom oberen Rang – verspricht in jedem Fall Gemütlichkeit. Die Techniker Marko, Daniel, Burkhard und Matthias waren bereits Tage zuvor im Einsatz. Sie sind es, die mit ihrer Erfahrung Ton und Licht perfekt aufeinander abstimmen. Mit liebevollen Raffinessen ausgestattet, machen sie ohnehin jedes Musical zu einem großen Erlebnis. Das Ensemble des Tanzkreises Fürstenwalde wurde mit Bussen herangefahren, die Generalprobe mit den rund 180 Kindern und Jugendlichen lief nahezu perfekt. Und was sollte da auch noch schiefgehen – schließlich haben die jungen Künstler das Musical „Der Baum des Lebens“ bereits viermal mit großem Aufwand und großer Begeisterung auf die Bühne gebracht. Doch ein kleines bisschen Aufgeregtheit schwingt immer mit – „es soll ja alles klappen“, so Marcel.
Die sommerliche Hitze machte es nicht einfacher – die Schminke musste halten. Jedes Ensemblemitglied bekam eine umfassende Ausstattung, die in ihrer schniebrischen Perfektion kaum zu übertreffen war. Die aufwendige Flechttechnik, abgestimmt auf die Farben der einzelnen Elemente, musste sitzen wie eine zweite Haut.
Gäste kamen aus vielen Richtungen und freuten sich auf das Ensemble. Einige erzählten, dass im Theater jährlich eine Tanzwoche stattfinde das Haus ist dann immer stark fragmentiert. Umso gespannter war man also auf das, was der Tanzkreis Fürstenwalde auf der großen Bühne zeigen würde.
Auch für die Fotografen war es eine Herausforderung. Die letzte Reihe bot nur einen Miniplatz – es wäre gegangen, doch die Freundlichkeit der Gäste obsiegte. Und der andere Fotograf huschte im Eiltempo von Position zu Position. Für die Musicalbesucher begann ein magischer Moment, als sich der Vorhang hob – einer jener seltenen Augenblicke, die eine ganz besondere Strahlkraft entfalten. Gebannt und still, dann wieder voller Energie und Bewegung, nahm „Der Baum des Lebens“ auf der Bühne Gestalt an. Die berührende Geschichte über die Liebe zweier junger Menschen, ihre Abenteuer und die Begegnung mit den Elementen zog das Publikum in ihren Bann – ein wahres Feuerwerk der Emotionen.
Am Ende: Minutenlange Standing Ovations – ein Dank der Begeisterung für ein so wunderschönes Musical.
Die unbeschreibliche Freude über das Gelungene lag auf vielen Schultern. Da sind die Choreografen, die dem Ensemble mit Leidenschaft und Hingabe ihren tänzerischen Stempel aufdrücken. Gemeinsam mit Marcel bringen sie den jungen Künstlern alles bei, was es ausmacht, ein perfekter Tänzer zu sein – Fähigkeiten und Tugenden, die vielleicht auch im späteren Leben eine wichtige Rolle spielen werden. Ein besonderer Dank gilt den Eltern und Helferinnen und Helfern. Ohne euch wäre das Ensemble des Tanzkreises Fürstenwalde nicht das, was es heute ist – und was es in Zukunft noch sein wird.