Der Tanzkreis sorgt für Aufsehen
Das Tanzensemble Tanzkreis Fürstenwalde ist in der Region in seiner Größe und Strahlkraft einzigartig. Was einst durch Hannelore Holze ins Leben gerufen wurde und später unter der Leitung von Marcel Schnieber seine heutige Blüte erreichte, hat sich zu einem wahren Juwel der tänzerischen Ästhetik entwickelt. Mit Hingabe, Leidenschaft und unermüdlichem Einsatz formt der Tanzkreis nicht nur beeindruckende Choreografien, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft, die Kunst und Emotion in vollendeter Harmonie vereint. Am Freitag & Samstag fand in der Heimatstadt des Ensembles, im Fürstenwalder Hof, die Premiere des Musicals Der Baum des Lebens statt.
Nach der beeindruckenden Michael-Jackson-Show ist es das zweite große Highlight in der Geschichte des Tanzkreises Fürstenwalde, das für großes Aufsehen sorgte. Für die großen und kleinen Künstler war „Der Baum des Lebens“ eines der schönsten Erlebnisse bisher. Dank Tanzkreischef Marcel Schnieber, den Choreografen, den fleißigen Helfern und zahlreichen Unterstützern ist ein farbenfrohes Meisterwerk entstanden. Übung macht bekanntlich den Meister. Bevor die Premiere ihren Höhepunkt feiern konnte, gab es noch zwei Wochen intensive Vorbereitung für die jungen Künstler. Gefühlt, so Schnieber, waren die Kinder jeden Tag neben Schule und Kita gefordert, ihre Tänze bis zur Perfektion in Einklang zu bringen. Dabei gilt natürlich auch den Eltern großer Dank, die unermüdlich dafür sorgten, dass die Kinder zu den Proben gebracht und wieder abgeholt wurden.
Und dann ist es soweit: die Premiere – der Tag der Tage! Alles ist mucksmäuschenstill, alle sind wie in Trance, der Saal füllt sich. Gäste, Familie und Freunde nehmen Platz. An der Bar bei Hanny’s gibt es noch ein gepflegtes Glas Sekt. Und kurze Zeit später: der Gong. Die Sängerin Sabrina Linke singt mit klarer, einfühlsamer Stimme den ersten Song, Der Baum des Lebens aus Tabaluga von Peter Maffay – für alle ein echter Gänsehautmoment.
Inhaltlich dreht sich alles um die Elemente des Lebens: Feuer, Erde und Wasser. Choreografisch toll in Szene gesetzt – alles greift ineinander wie Zahnräder. Die drei Hauptakteure bringen die Symbole zum Baum des Lebens. Die Geschichte erzählt von der dunklen Gestalt Umraja, die es nicht erträgt, dass die Menschen in völliger Harmonie leben. Aus Boshaftigkeit stiehlt sie die Reliquien der Elemente und zieht sich mit den Schatten in die Dunkelheit zurück. Das Prinzenpaar aus Feuer und Wasser, das seine Liebe nicht zeigen darf, findet dennoch zueinander. Gemeinsam beobachten sie Umrajas gierige Furchtlosigkeit. Die Geschichte beginnt zu leben, nimmt ihren Lauf – und am Ende fügt sich alles.
Zwei Konfettikanonen zum großen Finale – und die Gäste erheben sich zu minutenlangen Standing Ovations. Der Saal bebt vor Begeisterung. Alle Künstler stehen gemeinsam auf der Bühne – ein farbenfrohes Stelldichein. Marcel Schnieber lotst seinen technikaffinen Bruder Daniel auf die Bühne, um ihm für seine Perfektion in Ton, Licht und Klang zu danken – eine feine Geste auch für die gesamte Crew, die währenddessen geduldig an den Reglern verharrte. Die Choreografen, die unermüdlich das Probensoll erfüllten, fühlen sich geehrt, Teil dieses besonderen Moments zu sein. Auch die Fördervereinschefin Karina Richter wird auf die Bühne gebeten. Sie schlängelt sich gekonnt durch die Reihen des Ensembles und verweist charmant auf das wunderschöne Fotobuch.
Und dann kehrt für einen Moment Stille ein. Ein Hauch von Wehmut liegt in der Luft – ein leiser Seufzer hier, ein gläserner Blick dort. Jahr für Jahr heißt es Abschied nehmen, wenn junge Künstler wie Sophie, Jon, Annie, Baily und Hannah ihren eigenen Weg beschreiten, hinaus in die Welt ziehen, um Neues zu entdecken. Als Zeichen der Wertschätzung und als liebevollen Abschiedsgruß überreicht der Tanzkreis Fürstenwalde ihnen die Goldenen Schuhe – ein Symbol für all die Schritte, die sie hier getanzt haben, und all die Wege, die noch vor ihnen liegen. Ein Moment voller Emotionen, geprägt von Dankbarkeit, Stolz und tiefer Verbundenheit.
180 junge Künstler auf der Bühne – das ist schon eine Herausforderung, aber es lohnt sich immer wieder, so der Tanzkreischef, der sichtlich erleichtert nach der Premiere endlich zur Ruhe kam. Auf die Frage, ob es denn schon Pläne für die Zukunft gibt, lehnt sich Marcel entspannt zurück, grinst geheimnisvoll und sagt: „Natürlich! Aber pssst, streng geheim.“ Dann, mit einem Augenzwinkern, lässt er die Bombe platzen: „Ich kann nur so viel verraten – es hat mit Tanzen zu tun.“
Wir lachen. Na sowas!