42 Prozent der Ratsuchenden ist Digitalisierung eine Hürde

Die Hilfesuchenden in den Sozialberatungsstellen der Caritas haben infolge der Digitalisierung von Anträgen Schwierigkeiten, soziale Leistungen in Anspruch zu nehmen. 86 Prozent von ihnen waren mit der Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Formulare und Anwendungen überfordert. Auch der Mangel an Hardware und fehlendes digitales Know How verhindern, dass sich ein großer Teil der Ratsuchenden generell Informationen u.a. über soziale Leistungen beschaffen kann. Das ergab die jährlich wiederkehrende Stichtagserhebung in den bundesweit 500 Beratungsstellen der Caritas.

Daher fordert der Deutsche Caritasverband gemeinsam mit der Denkfabrik Agora Digital Transformation gGmbH in einem Weißpapier verbesserte digitale Zugänge zum Sozialstaat, Zugang zu Sozialleistungen zu erleichtern und Bearbeitungsprozesse zu beschleunigen. Die Caritas-Beratungsstellen sind eine erste und häufig einzige Anlaufstelle für Ratsuchende mit Anliegen aller Art und somit ein guter Seismograph für die Nöte und Probleme der Menschen im Land, sagt Susanne Pauser, Vorständin Personal und Digitales beim Deutschen Caritasverband.

Da manche Sozialleistungen vorwiegend nur noch digital zu beantragen sind, müssen die Berechtigten auf die Unterstützung der Beratungsstellen zurückgreifen. Das muss einfacher werden und sie brauchen dazu Begleitstrukturen, so Pauser. Möglichst sollte ein einheitlicher, barrierearmer Zugang zu Sozialleistungen geschaffen werden und Bearbeitungsprozesse durch Automatisierung beschleunigt werden. Statt immer wieder die gleichen Nachweise zu fordern, sollten die erhobenen Daten datenschutzkonform von mehreren Stellen genutzt werden können.

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Das Sozialleistungssystem selbst muss in Zukunft digitalisierungstauglich und nutzerorientiert umgebaut werden. Statt ihre Rechte schnell in Anspruch nehmen zu können, verirren sich Menschen im kafkaesken Labyrinth der Sozialleistungssysteme.

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