Glockengeläut wieder an Historischer Stelle
Im November 2018 erhielt der Vorstand des Fördervereins St. Marienkirche Frankfurt (Oder) eV. eine erfreuliche Nachricht: Die schriftliche Förderzusage der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, gemeinsam mit der Sparkasse Oder-Spree, zur Restaurierung des Uhrschlaggeläuts für die St. Marienkirche in Frankfurt (Oder). Bei dieser bedeutsamen Gelegenheit überreichte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Oder-Spree, Veit Kalinke, persönlich die schriftliche Zusage von Stiftung und Sparkasse an den Vorsitzenden des Fördervereins St. Marienkirche Frankfurt (Oder) e. V., Dr. Reinhard Richter. Dies markierte einen bedeutenden Schritt in der Bemühung, das historische Glockengeläut der St. Marienkirche zu erhalten und wiederherzustellen. Am Tag der Deutschen Einheit fand der Festakt zur Indienstnahme des Uhrschlaggeläuts in der St. Marienkirche eine große Beachtung. Der Förderverein St. Marienkirche hatte gemeinsam mit seinen Mitgliedern die Bürgerkirche zu diesem festlichen Anlass stilgerecht in Szene gesetzt. Man war sich nicht sicher, wie viele Bürger der Stadt und der Region kommen würden. Für zweihundert Gäste und viele Ehrengäste gab es eine Sitzgelegenheit, zum Schluss waren gefühlte 400 Bürger in der Bürgerkirche zugegen. Dr. Reinhard Richter, Vorsitzender des Vorstandes Förderverein St. Marienkirche, hatte unter anderem in seiner Rede darauf verwiesen, dass die Gäste unbedingt nach draußen kommen sollten und zwar pünktlich um 16 Uhr, um die Premiere des Uhrschlaggeläuts authentisch erleben zu können. Zu Beginn des Festaktes übernahmen Frank Schürer-Behrmann, Superintendent, Mitglied der EKD- und EKBO-Synode, und Gabriele Neumann, Geschäftsführende Pfarrerin Ev.
Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus, die Andacht. Im Übrigen war die Andacht sehr schön, mit klar gesprochenem Wort in diesem ehrbaren Kirchengebäude. Der festliche Moment wurde durch Musiker des Brandenburgischen Staatsorchesters musikalisch begleitet. Im weiteren Verlauf gab es noch einen Vortrag von Prof. Andreas Bähr, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), der Kulturwissenschaftlichen Fakultät zur St.- Marienkirche. Dann gab es allerdings einen Bruch in dem Festakt. Mit dem Herausströmen der vielen Gäste konnte man zwar die Premiere des Uhrschlaggeläutes hörbar erleben, aber die Gäste wussten vermutlich nicht, dass es noch einen zweiten Teil des Festaktes zu erleben gab. Das war schade, denn jetzt kamen René Wilke, Oberbürgermeister Stadt Frankfurt und Veit Kalinke, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Oder-Spree, in Vertretung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung mit ihren Grußworten. Beide zeigten sich erfreut, diesen Meilenstein erfolgreich für die Gesellschaft in die Tat umgesetzt zu haben. Dank an alle Unterstützer und Förderer und nicht zuletzt gilt ein großer Dank dem Förderverein, der sich unermüdlich für die St. Marienkirche engagiert. Dieser historische Tag der Geschichte, der 3. Oktober, ist für die Einweihung des Uhrschlaggeläuts ein krönender Abschluss.
Die St. Marienkirche zu Frankfurt an der Oder ist die ehemalige Hauptpfarrkirche der Stadt. Sie wurde in über 270 Jahren mittelalterlicher Bautätigkeit errichtet. Mit der Stadtgründung 1253 entstand der Ursprungsbau. Der Hallenumgangschor, um 1367, gilt als einer der Ersten dieses neuen Bautyps in Deutschland. Das Kirchengebäude gilt als die größte Hallenkirche der norddeutschen Backsteingotik auf deutschem Boden. Es ist 82,5 m lang und 48 m breit. Im Jahr 1506 war sie der Ort der Errichtung der ersten Brandenburgischen Landesuniversität. Die Kirche wurde zum Ende des II. Weltkriegs schwer beschädigt, konnte aber ab 1980 in ihren Grundzügen saniert werden. Heute ist die St. Marienkirche als Bürgerkirche ein Wahrzeichen der Stadt Frankfurt (Oder).
