Biologisch gärtnern für die Artenvielfalt

Schneeglöckchen, Krokusse und Märzenbecher blühen bereits, auch die ersten Wildbienen sind schon zu sehen. Doch selbst wenn der Frühling dieses Jahr in den meisten Gegenden spät startet, gibt es im eigenen Garten oder auf dem Balkon viel zu tun.

Pflanzenerde: Bis jetzt waren sie nützliche Überwinterungsquartiere für Insekten, doch nun ist es an der Zeit, verblühte Stauden des Vorjahres abzuschneiden. Überwinternden Pflanzen und Kübelpflanzen dürfen wieder das Tageslicht genießen und können zurückgeschnitten und in frische Erde umgetopft werden. Im März ist außerdem der ideale Zeitpunkt, um neue Obstbäume oder Beerensträucher zu pflanzen. „Kaufen Sie generell nur torffreie Pflanzerde, so schützen Sie beim Gärtnern Lebensräume und Klima“, sagt Hölzel. „Der Torfabbau zerstört einzigartige Ökosysteme und der im Torf gespeicherte Kohlenstoff gelangt als klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre.“

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Saatgut: Auch die ersten Gemüse- und Kräutersamen können ab März ins Beet. „Achten Sie beim Kauf von Saatgut auf samenfeste Sorten, die Sie auch selbst vermehren können. Wenn F1 auf dem Tütchen steht, handelt es sich um Hybridsaatgut, dieses kann nicht vermehrt werden,“ gibt die Expertin zu Bedenken. Beim Kauf von Saatgut, einjährigen Blumen, Stauden und Sträuchern sollte außerdem darauf geachtet werden, dass es einheimische, robuste Sorten sind. Hölzel: „Exotische Exemplare oder Pflanzen mit gefüllten Blüten bieten keine Nahrung für blütenbesuchende Insekten.“ Biosaatgut und alte interessante Sorten gibt es beispielsweise unter www.burg-lenzen.de/service/saatgutbestellung.

Dünger und Pestizide: Egal ob Garten oder Balkon: Chemisch-synthetische Pestizide und Dünger sind tabu. Wildkräuter werden gejätet und gegen ungewollte Insekten helfen Nützlinge wie Marienkäfer und Schlupfwespen. „Mit pflanzlichen Stärkungsmitteln wie zum Beispiel Brühen oder Jauchen aus Rainfarn, Brennnessel, Schachtelhalm, Beinwell oder Schafgarbe helfen Sie Ihren Kulturpflanzen, gesund zu bleiben,“ empfiehlt die Bund-Expertin. Viele Zierpflanzen werden in afrikanischen oder lateinamerikanischen Ländern vorgezogen und ihr Transport erzeugt vermeidbare Emissionen. Dort werden zum Teil noch Pestizide eingesetzt, die in Europa aufgrund ihrer hohen Giftigkeit bereits seit vielen Jahren verboten sind. Die Arbeiter auf den Plantagen und in den Gewächshäusern sind damit einer großen gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt. Importierte Pflanzen, die während der Aufzucht mit Insektiziden behandelt wurden, können immer noch ein Risiko für heimische Insekten sein, da Nektar und Pollen Rückstände von diesen Giften enthalten können. „Die Alternative zu exotischen Pflanzen sind Bio-Zierpflanzen. Diese gibt es von den bekannten Bio-Anbauverbänden oder mit dem EU-Biosiegel. Hier wird auf Pestizide, Stauchungsmittel und Torf verzichtet“, so Hölzel.  Wer diese Ratschläge befolgt, erhält in den kommenden Monaten nicht nur einen gesunden und bunten Garten, sondern kultiviert auch eine Oase für die heimische Artenvielfalt.

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