Fürstenwalder organisieren Spendenaufrufe 

Nächstenliebe und Spendenbereitschaft der Region ist überwältigend

Mit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine am Wochenende ist nun nichts mehr so wie es war – in erster Linie für die ukrainische Bevölkerung, die vor Krieg und Zerstörung und mit ein paar Habseligkeiten in die Nachbarländer flüchtet. Man fühlt sich den Polen näher, da hier bereits schon eine recht ansehnliche Community lebt. Um sie zu unterstützen, mit allem was, man zum Leben benötigt, hat die Kulturfabrik in Fürstenwalde am Montag einen Sachspendenaufruf gestartet, unter Federführung von Christian Köckeritz, der die Schnittstelle bildet. Die Kulturfabrik unterstützt den Aufruf und stellte dafür den Parkclub zwecks der Lagermöglichkeiten zur Verfügung. Der Transport wird über Freunde und Freiwillige organisiert. Das war die richtige Entscheidung, den Parkclub als Mittelpunkt des Aufrufs zu benennen, denn der montagliche Aufruf ging wie ein Lauffeuer durch die Bevölkerung, und zwar nicht nur der von Fürstenwalde, sondern der Ruf erreichte die gesamte Region. Und so fand am Montag ein echter Run auf den Parkclub in Fürstenwalde statt, der bis zur Stunde anhält, obwohl man schon am Dienstag darauf verwies, dass man an seine Kapazitätsgrenzen bereits erreicht hätte. Der Ansturm hielt jedoch an und ist ja auch nicht vergebens, denn das Quartiersbüro der Caritas in der Trebuser Straße hatte sich ebenfalls dem Ansinnen angeschlossen, so dass nun die weiteren Spenden alle dort abgegeben werden konnten. Im Allgemeinen hatte man mit der Spendenbereitschaft der Menschen zwar gerechnet, aber nicht, dass es so viel sein würde. Die Freude darüber ist kaum in Worte zu fassen. Jeder, der da war, half nach seinen Möglichkeiten mit, um einen Überblick zu haben. Und viele Helfer sprechen von einer wirklich ausgesuchten Spendenbereitschaft mit Anziehsachen in hoher Qualität für alle Familienmitglieder, vom Baby bis hin zum Erwachsenen. Hygieneartikel in rauen Mengen, Spielsachen, Essen und vor allem, mit am wichtigsten, die medizinischen Artikel, die oft von Apotheken und Ärzten zur Verfügung gestellt und auch spontan gekauft wurden waren, gut zu sehen. Gleiches Bild auch beim Quartiersbüro der Caritas in der Trebuser Straße am heutigen Vormittag: Eine lange Schlange von Kleintransportern, die auf das Gelände fuhren, um ihr Spendengut in helfende Hände zu übergeben, wie zum Beispiel die Gemeindepädagogin der Kirchengemeinden Zeuthen, Wildau, Miersdorf und Schulzendorf, die ebenfalls Spenden nach Fürstenwalde brachte. Sie sprach, wie alle anderen, von einer Nächstenliebe und Spendenbereitschaft, die so wohl noch nie da gewesen sei. Die Caritas hat für den Transport ebenfalls gesorgt, es ist ein Sattelschlepper organisiert worden, der wie die Mitstreiter des Parklubs ihrerseits mit Transporten & Lkws in Fürstenwalde beladen werden und in den frühen Morgenstunden des Samstags ihren Weg an die polnisch-ukrainische Grenze fahren werden. Es liegen ca. 800 Kilometer vor ihnen und nun kommt noch die Knappheit des Benzins dazu, so dass in den Fahrzeugen auch der Sprit mitfährt. Die wichtigsten Anlaufpunkte des Parkclub-Transports werden als erstes Lublin und Zamosc sein, weil von dort schon Hilferufe gekommen sind. Im Weiteren würde man dann noch die Grenze abfahren und weiter helfen soweit möglich.

Im Umkehrschluss werden Ukrainer, die noch weiter weg wollen von dort, mit nach Deutschland gebracht, soweit sie natürlich registriert worden sind, war zu erfahren. Die Spendenbereitschaft nimmt weitere Formen an, es denken schon viele darüber nach, alte Jugendherbergen oder Funktionsgebäude im Landkreis in Funktion zu setzen oder einfach nur ein Zimmer zur Verfügung zu stellen, falls eine Unterkunft gebraucht würde.

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