Förderung von Toleranz hat keine Altersgrenze
Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum Start der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019 eine verstärkte Antirassismus- und Menschenrechtsbildung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland. Aus Sicht der Kinderrechtsorganisation braucht es beim Kampf gegen das weitere Erstarken nationalistischer und rechtspopulistischer Bewegungen einen besonderen Fokus auf den Ausbau des antirassistischen Engagements von frühkindlichen und schulischen Bildungsinstitutionen.
„Die Förderung von Toleranz darf keine Altersgrenze nach unten kennen. Deshalb kommt neben den Eltern den Erzieherinnen und Erziehern in Kindertageseinrichtungen sowie Lehrerinnen und Lehrern eine eminent wichtige Rolle zu, denn wie sie mit Ausgrenzungen und Rassismus umgehen, prägt auch die Kinder in erheblichem Maße. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sollten wir ganz stark darauf setzen, dass deren bevorzugte Medien wie YouTube, Instagram oder Facebook für die Arbeit gegen Rassismus, rassistisches Mobbing und Hate Speech und damit auch für die Förderung unserer Demokratie genutzt werden“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019 als Kooperationspartner.
„Viele Projekte der Bildungsarbeit mit Erwachsenen sollten sich ein Beispiel an der Kinder- und Jugendarbeit nehmen. Hier gibt es an vielen Stellen hervorragende Maßnahmen und Initiativen, die beispielsweise ein Miteinander von einheimischen und geflüchteten Kindern und Jugendlichen befördern und so wirksam gegen rassistisches Gedankengut schützen. Diese Impulse aus der Kinder- und Jugendarbeit gilt es aufzunehmen und als Modell für die Bildungsarbeit mit Erwachsenen zu nutzen“, so Krüger weiter.
Die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019 finden vom 11. bis 24. März statt und stehen unter dem Motto „Europa wählt Menschenwürde“. Gemeinsam mit rund 70 bundesweiten Organisationen und Einrichtungen – darunter das Deutsche Kinderhilfswerk – fordert die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus dazu auf, sich an den Aktionswochen zu beteiligen und Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Ziel ist es insbesondere, den nationalistischen, rassistischen und autoritären Angriffen von rechtsaußen ein Europa der Freiheit, der Demokratie und der Menschenrechte entgegenzustellen.
Der bundesweite Veranstaltungskalender verzeichnet zum Start der Aktionswochen bereits 1.750 Veranstaltungen. Angeboten werden neben Projekttagen und Projektwochen in Schulen, Berufsschulen und anderen Bildungseinrichtungen eine Vielzahl von Informationsständen sowie Seminare zur politischen Bildung oder Diskussionsveranstaltungen. Botschafterin für die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019 ist Muhterem Aras, Landtagspräsidentin von Baden-Württemberg.