Wenn Farben Geschichten erzählen

In Fürstenwalde, an der Einfahrt zum Parkclub und dem Heimattiergarten, zieht sich eine lange Wand entlang – wie gemacht für Graffiti-Kunst. Sie ist kein stummer Beton, sondern eine wechselnde Galerie, die regelmäßig von Künstlern der Szene neu belebt wird. Der Parkclub Fürstenwalde ruft in regelmäßigen Abständen zur Neugestaltung auf – und der Ruf wird gehört. Mal sind es mehr, mal weniger, aber immer bringen sie etwas mit: eine Farbenpracht, wie man sie in der Umgebung sonst kaum findet.

Am Samstag begleitete Musik auf Hochtouren das kreative Treiben. Die Atmosphäre war elektrisch – lebendig, frei und offen. Die Sprühdose ist ihr Werkzeug, die Wand ihre Leinwand. Es zischt, es klackt – und mit jeder Bewegung entsteht etwas Neues. Ohne Vorlage, ohne Pause. Spontan. Roh. Echt. Die Kreativität liegt nicht nur im Motiv, sondern im Moment selbst – in der Entscheidung, was man sagt, wo man es platziert und wie weit man dabei geht. Mal entstehen wilde, verschlungene Buchstaben. Mal Gesichter, Figuren oder ganze Fantasiewelten. Immer bunt. Immer intensiv. Was für manche nur Farbe auf Beton ist, ist für andere ein Zeichen:
„Ich war hier. Ich habe etwas zu sagen.“ Die Graffiti-Szene lebt von genau dieser Haltung – von Ausdruck, Mut und dem Wissen, dass nichts ewig bleibt.

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