Zufriedenheit Brandenburger Jugendliche

Die umfassenden Ergebnisse der Studie „Jugend in Brandenburg 2022/2023“ sind nun verfügbar. Diese Studie wird seit 1991 im Auftrag des MBJS regelmäßig von Forschern des Instituts für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Potsdam an Schulen in Brandenburg durchgeführt. Kürzlich wurde der dritte Teil der Ergebnisse präsentiert, der sich mit Themen wie Lebenszufriedenheit, Beteiligungsmöglichkeiten und der Einstellung gegenüber Krisensituationen befasst.

Lebenszufriedenheit:
Brandenburgische Jugendliche sind mit allen erfassten Aspekten ihrer Lebenssituation mehrheitlich „zufrieden“ oder „eher zufrieden“. Hohe Zufriedenheit herrscht insbesondere mit der
Wohnsituation (2017: 70,4 %; 2022: 72,4 %)
Freundschaften (2017: 70,3 %; 2022: 68,4 %)
Beziehung zu den Eltern (2017: 67,2 %; 2022: 68,6 %).
Fortgesetzt hat sich der leicht ansteigende Trend
zur Zufriedenheit in den Bereichen
Finanzielle Lage (2017: 46,1 %; 2022: 48,3 %)
Freizeitmöglichkeiten (2017: 48,2 %; 2022: 51,1 %).
Dennoch ist immer noch knapp jeder fünfte Jugendliche mit seiner finanziellen Lage „unzufrieden“ oder „eher unzufrieden“.
Betrachtet man alle Aspekte der Lebenszufriedenheit zusammen – dazu gehören auch die Schul- bzw. Ausbildungssituation, die Gesundheit und die Möglichkeiten zur Selbstbestimmung – dann sind mehr als 95 von 100 Befragten „zufrieden. Eine Minderheit von 3,5 Prozent ist „eher unzufrieden“ und nur 0,2 Prozent der Jugendlichen sind gänzlich „unzufrieden“ mit ihrer Lebenssituation.

Lebensziele:
Ein gesundes Leben zu führen, besitzt für brandenburgische Jugendliche eine besonders hohe Bedeutung. Ähnlich wie in der Jugendstudie im Jahr 2017 schätzen auch in der aktuellen Studie fast drei Viertel der Jugendlichen die Wertorientierung „Gesund leben“ als „sehr bedeutsam“ und mehr als ein Fünftel als „bedeutsam“ ein. Seit Jahren hat dieser Aspekt beständig an Bedeutung gewonnen. Insbesondere jüngere Jugendliche und weibliche Befragte messen einem gesunden Lebensstil eine hohe Bedeutung bei.Bereits seit Langem von sehr hoher Bedeutung für brandenburgische Jugendliche ist das Lebensziel, eine erfüllende Arbeit zu haben

Mitwirkungsmöglichkeiten:
Gut die Hälfte der Jugendlichen (53,8 %) ist der Ansicht, dass die Stadt oder Gemeinde viele Beteiligungsmöglichkeiten bietet. Doch sind lediglich 35 Prozent von ihnen der Meinung, dass die Kommune ihre Interessen in der Politik auch berücksichtigt. Vor allem Mitwirkungsmöglichkeiten wie Befragungen, Online-Befragungen oder ehrenamtliches Engagement wie Müllsammeln oder Durchführung von Festen wurden von den befragten Jugendlichen schon wahrgenommen. Am häufigsten haben sich die Jugendlichen schon einmal an der Auseinandersetzung über „Schulhofgestaltung“ , „Auswahl des Essensanbieters in der Schule“ sowie „Pflege/Bau von Sportanlagen oder Spielplätzen“ beteiligt.

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Erleben aktueller Krisen:
Am bedrohlichsten wird von den Jugendlichen die „Inflation“ (62,7%) und eine „mangelnde Energieversorgung“ (49,2 %) wahrgenommen. Am wenigsten bedrohlich erscheint den Jugendlichen die Corona-Pandemie (9,6 %). Mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine haben Jugendliche vor allem Angst davor, dass es zu einem Einsatz von Atomwaffen kommt. Viele Jugendliche befürchten negative Auswirkungen auf die finanzielle Situation ihrer Familie und, dass der Krieg noch lange dauert. Die Aufnahme von zusätzlichen Flüchtlingen gehört zu den – im Vergleich zu anderen Aspekten – als weniger beängstigend wahrgenommenen Kriegsauswirkungen. Dabei bestehen starke Zusammenhänge zwischen der Angst vor der Aufnahme weiterer Flüchtlinge und „Ausländerfeindlichkeit“ sowie Rechtsextremismus.

Ergebnisse der Studie „Jugend in Brandenburg 2022/2023“

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