Schnupperkurs für Sommercamp-Teilnehmer

Ab wann darf man eigentlich heiraten? Muss man sich verloben? Wenn ich ganz unglücklich mit meinem Namen bin – darf ich den ändern lassen? Diese und noch mehr Fragen hatten die Teilnehmer des „Happy Community“ Sommercamp in Erkner, als sie in der letzten Woche im Rahmen einer Stadtrallye das Standesamt besuchten.
Martin Haase, seit neun Jahren Standesbeamter in der Stadtverwaltung und einst der jüngste Standesbeamte im Land Brandenburg, erklärte zuerst einmal, was so ein Standesbeamter eigentlich alles macht. Da werden Geburten, Trauungen und Sterbefälle in ein Register eingetragen. Da gibt es Beurkundungen, Namensänderungen, Vaterschaftsanerkennungen usw. zu bearbeiten. Brautpaare trauen, dies gehört natürlich dazu, nimmt aber gar nicht so viel Arbeitszeit ein. Die Hochzeiten werden gemeinsam mit dem Brautpaar in Gesprächen vorbereitet, denn diese Zeremonie soll so werden, wie das Brautpaar es sich wünscht. Besprochen wird vorab z.B.: möchte das Brautpaar Eheringe tauschen, welche Musik soll gespielt werden und wird die Braut von ihrem Vater in das Standesamt geführt oder geht das Paar gemeinsam in das Trauzimmer.

Im Schnelldurchlauf wurde dies am Donnerstag besprochen, ein freiwilliges Paar fand sich auch, Trauzeugen dazu, eine Stadtrallye-Teilnehmerin war die Hochzeits-Fotografin und schon erhoben sich alle Gäste der Trauung von ihren Plätzen, um das Brautpaar würdig im Standesamt willkommen zu heißen. Unter viel Gekichere und Gelächter gab es dann eine Trauung mit einem Ja-Wort, einen Ring-Tausch (Ringe von Schlüsselanhängern tun es in der Not auch) und den vielen Unterschriften. Die im wahren Leben eine Trauung besiegeln. Und „schwubs“ fand sich die ganze Stadtrallye-Hochzeitgesellschaft im Rathauspark ein, wo noch letzte Fotos geschossen wurden. Zuvor waren die Sommercamp-Teilnehmer schon in der Polizeiwache und im S-Bahnwerk zu Gast.

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Nach dem Standesamt ging es zum Bauhof der Stadt Erkner, in die evangelische Genezareth-Kirche, in das Stadtarchiv bzw. das Gerhart-Hauptmann-Museum, ins Feuerwehrdepot, bevor die müden Füße im Garten des Heimatmuseums sich ausruhen konnten. Warum diese „wilde“ Mischung an Orten, die besucht wurden? Veranstalter war der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Erkner und der hat es sich zum Ziel gemacht, Orte vorzustellen, an denen man eventuell nie im Leben hinkommt (Polizeiwache), selten hinter die Kulissen schauen kann (S-Bahnwerk, Bauhof) bzw. vielleicht nur einmal im Idealfall den Weg dorthin findet, wie eben in ein Standesamt.

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