Verbraucherzentrale klärt Alltagsfragen
Ostern steht vor der Tür und damit die bunten Eier. Rund um das Ei gibt es zahlreiche Alltagsmythen. Zum Beispiel, dass Abschrecken beim Schälen hilft, Ostereier wochenlang haltbar sind und gefärbte Eierschalen in den Restmüll gehören. Lebensmittelexpertin Carola Clausnitzer von der Verbraucherzentrale Brandenburg nimmt fünf weit verbreitete Mythen in den Blick und verrät, was davon stimmt.
Mythos 1:
Code auf der Eierverpackung gibt die Herkunft der Eier an.
Stimmt nicht. Auf der Verpackung finden Kunden zwar einen Code – die sogenannte Packstellennummer. Diese gibt allerdings nicht an, wo die Eier gelegt wurden. Die Angabe „DE“ als Teil der Packstellennummer bedeutet lediglich, dass die Verpackung und Sortierung in Deutschland erfolgten. „Wer genau wissen möchte, woher das Ei stammt, sollte den Stempel auf dem Ei prüfen, erklärt Clausnitzer. Dieser verrät nicht nur die Haltungsform und das Herkunftsland, sondern auch das Bundesland und sogar den Legebetrieb mit dem jeweiligen Stall. In Deutschland stehen die ersten beiden Ziffern der siebenstelligen Zahlenfolge für das Bundesland, in dem das Ei gelegt wurde. Beginnt die Zahlenfolge beispielsweise mit einer „12“, stammt das Ei aus einem Legebetrieb in Brandenburg.
Mythos 2:
Eier abschrecken hilft beim Pellen.
Stimmt auch nicht. Wie gut die Schale am Ei haftet, hängt nicht vom Abschrecken ab, sondern vom Alter der Eier. Wenn die Schale schlecht abgeht, sind die Eier erst wenige Tage jung. Ältere Eier lassen sich leichter pellen, weil die dünne Haut um das Eiweiß herum mit der Zeit elastischer wird. Abschrecken ist nur für diejenigen sinnvoll, die ein weich gekochtes Ei genießen möchten, denn die Kälte unterbricht den Garprozess, erklärt Clausnitzer.
Mythos 3:
Ostereier sind wochenlang haltbar.
Es kommt darauf an: Entscheidend für die Haltbarkeit von Eiern sind zwei Faktoren. Zum einen ist es wichtig, dass die Schale unbeschädigt bleibt. Sobald die Schale des gekochten Eis rissig oder anderweitig beschädigt ist, sollte es schnell verzehrt werden, denn durch die Öffnungen der Schale können Keime ans Ei kommen. Zum anderen beeinflusst das Abschrecken nach dem Kochen die Haltbarkeit. Abgeschreckte Eier sind im Kühlschrank ungefähr zwei Wochen haltbar. Nicht abgeschreckte Eier halten bis zu vier Wochen, weiß die Lebensmittelexpertin.
Mythos 4:
Eier sollen vor dem Auspusten abgewaschen werden.
Stimmt. Denn in Deutschland werden rohe Eier immer ungewaschen verkauft. Daher können Bakterien, wie zum Beispiel Salmonellen, auf der Schale haften. Beim Auspusten mit dem Mund besteht das Risiko einer Lebensmittelinfektion mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Wir raten, das Ei vor dem Auspusten mit warmem Wasser und Spülmittel abzuwaschen, sagt Clausnitzer. Die so gewonnene Eimasse kann zum Beispiel für die Zubereitung von Rührei verwendet oder für einen späteren Verzehr eingefroren werden.
Trotz Salmonellengefahr sollten Verbrauchern die Eischale nach dem Kauf aber nie vorsorglich abwaschen. Sonst beschädigen sie die natürliche Schutzschicht, die das Ei umgibt, und Keime können ungehindert in das Ei eindringen.
Mythos 5:
Gefärbte Eierschalen gehören in den Restmüll.
Stimmt nicht. Die meisten bunten Eier sind mit Lebensmittelfarben gefärbt. Damit dürfen die bunten Eierschalen in die Biotonne. Anders sieht es aus, wenn die Eier mit kunststoffhaltigen Folien, Stickern oder Abziehbildern verziert sind. In diesem Fall gehören die Eierschalen in die Restmülltonne.