Empfinden in der Pandemie deutlich erhöht

Wie wirken sich die Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus auf das Einsamkeitsempfinden älterer Menschen aus? Dieser Frage ist das Deutsche Zentrum für Altersfragen im Juni und Juli letzten Jahres im Rahmen des Deutschen Alterssurveys im Auftrag des Bundesfamilienministeriums nachgegangen. Befragt wurden Personen zwischen 46 und 90 Jahren, die zuhause leben. Das Ergebnis: Das Einsamkeitsempfinden war deutlich höher als in den Befragungsjahren 2014 und 2017. Im Sommer 2020 lag der Anteil sehr einsamer Menschen im Alter von 46 bis 90 Jahren bei knapp 14 Prozent und damit 1,5 Mal höher als in den Vorjahren. Dabei gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Frauen und Männern, Menschen mit hoher oder niedriger Bildung oder zwischen mittlerem und hohem Alter – in der Pandemie sind die Einsamkeitsraten in allen diesen Gruppen in gleichem Maße erhöht.

Eine häufige Annahme hat sich nicht bestätigt: Ältere Menschen haben das gleiche Risiko, einsam zu sein, als jüngere Menschen. Der Bund leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Gegen Einsamkeit kann man am besten dort etwas tun, wo die Menschen wohnen und leben: in den Kommunen vor Ort. Die Gemeinden sind dabei ebenso wichtige Verbündete wie Verbände und Träger der freien Wohlfahrtspflege. Regelmäßiger Austausch soll zu einer Verstetigung und Verbindlichkeit von Angeboten beitragen. Die Umfrage zeigt deutlich, dass die Einsamkeit gerade in Pandemie-Zeiten zu einem Thema geworden ist. Das gilt für alle. Aber gerade ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden, werden oft nicht gesehen. Weil ihr soziales Netz meist recht klein ist und während der Pandemie die Kontakte und Begegnungsmöglichkeiten vor Ort extrem eingeschränkt sind. Deshalb ist es so wichtig, dass jeder von uns aufmerksam bleibt und ältere Menschen zum Beispiel in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis nicht vergisst, gab Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zu bedenken. „Auch als Bundesseniorenministerium haben wir verschiedene Angebote organisiert und unterstützt, die helfen können.

Das Familienministerium fördert bereits seit längerem verschiedene Angebote, die helfen Einsamkeit vorzubeugen und zu bekämpfen. Diese reichen von den Mehrgenerationenhäusern und der Telefonseelsorge bis hin zu neu gestarteten Modellvorhaben gegen Einsamkeit. Hierzu zählt das Bundesmodellprogramm zur Stärkung der Teilhabe älterer Menschen mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und ein Modellprojekt des Malteser Hilfsdienstes für Kontakt und Gemeinschaft im Alter. Zielgruppen im Sozialfond -Programm sind die jüngeren Älteren, die bisher weniger im Fokus kommunaler Altenhilfestrukturen standen, während sich das Malteser-Projekt vorwiegend um Hochbetagte kümmert. Die Projekte bauen unter anderem freiwilliges Engagement aus und bieten Beratung beim Übergang in die nachberufliche Phase an. Die Angebote der Malteser umfassen zum Beispiel telefonische und persönliche Begleitung sowie Hausbesuche in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden.“
Daneben gibt es noch den „Digitalen Engel“, ein mobiles Beratungsprojekt, das ältere Menschen bei der Nutzung digitaler Angebote im Netz unterstützt. Gerade in Pandemie-Zeiten ist das wichtiger denn je.

Mehr Informationen zu den Angeboten

„Miteinander – Füreinander“
https://www.malteser.de/miteinander-fuereinander.html

„Stärkung der Teilhabe Älterer“
https://www.esf-regiestelle.de/foerderperiode-2014-2020/staerkung-der-teilhabe-aelterer-wege-aus-der-einsamkeit-und-sozialen-isolation-im-alter.html

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Mehrgenerationenhäuser
https://www.mehrgenerationenhaeuser.de/

Telefonseelsorge
0800/111 0 111, 0800/111 0 222 oder 116 123, auch online möglich: https://online.telefonseelsorge.de/

„Digitaler Engel“
https://www.digitaler-engel.org/

Videoserie #wirlebenjetzt, die die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung
http://www.becker-stiftung.de/

Podcast der BAGSO „Zusammenhalten in dieser Zeit“
https://www.bagso.de/corona-pandemie/zusammenhalten-in-dieser-zeit-ein-podcast-der-bagso/Offensive

Psychische Gesundheit
https://inqa.de/DE/vernetzen/offensive-psychische-gesundheit/uebersicht.html
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/offensive-fuer-psychische-gesundheit-wird-vorgestellt/160888

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