Dramatisch steigende Fallzahlen erfordern Schwerpunktsetzung im Gesundheitsamt

518 Neuinfektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus wurden im Landkreis Oder-Spree während der vergangenen sieben Tage registriert und haben die Sieben-Tage-Inzidenz weiter ansteigen lassen auf heute 288,9 – der Wert für Brandenburg liegt bei 258,2. Die Sozialdezernentin des Landkreises Oder-Spree, Angelika Zarling, sprach am Dienstagabend im Kreistagsausschuss für Soziales, Gesundheit und Migration von einer „dramatischen“ Entwicklung und schilderte, dass angesichts der rasanten Steigerung der Fallzahlen jetzt auch in Oder-Spree eine Anpassung der Arbeitsweise des Gesundheitsamtes unumgänglich werde, die in anderen Landkreisen bereits vollzogen sei.Prioritär bearbeitet und durch das Gesundheitsamt in Quarantäne gesetzt werden die positiv auf COVID-19 Getesteten und als Kontaktpersonen die Haushaltsangehörigen, sofern sie nicht geimpft sind oder Symptome zeigen. Eine vollumfängliche Kontaktpersonennachverfolgung ist derzeit nicht mehr möglich. Auch Freitestungen aus der Quarantäne kann das Gesundheitsamt selbst nicht mehr anbieten. Wichtig bleibe, so Angelika Zarling, sich auf Infektionsfälle in Einrichtungen zu konzentrieren und vor allem die vulnerablen Gruppen bestmöglich zu schützen: „Hier werden wir mit Beratung und Begehungen in Alten- und Pflegeheimen auch präventiv unterwegs sein.“

Anders als im Dezember des vergangenen Jahres, als die wöchentlichen Fallzahlen noch höher waren, aber das öffentliche Leben weitgehend heruntergefahren war, sind jetzt vielfältigste Kontakte die Regel. So hat beispielsweise ein einzelner Fall in einem Dienstleistungsbetrieb 40 Kontakte nach sich gezogen. Noch komplexer gestaltet sich das Fallgeschehen in Schulen, wo es schnell um hunderte Personen geht. Aktuell sind 18 Schulen und 6 Kitas im Landkreis Oder-Spree von COVID-19-Fällen betroffen, mit positiven Befunden aus weiteren Einrichtungen wird gerechnet. Trotz Unterstützung des Gesundheitsamtes durch acht Containment-Scouts des Robert Koch-Instituts und über 50 Mitarbeiter aus anderen Fachbereichen der Kreisverwaltung erfordert die tägliche Vielzahl neuer Fälle eine Priorisierung in der Bearbeitung.

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Das Gesundheitsamt weist eindringlich darauf hin, dass es aktuell mehr denn je erforderlich ist, die altbekannten Regeln zur Reduzierung von Infektionsrisiken einzuhalten: Abstand wahren, auf Hygiene achten, da, wo es im Alltag eng wird, eine Maske tragen und in Innenräumen regelmäßig lüften. Darüber hinaus kann jeder Einzelne einen Beitrag zum Abbremsen der Infektionsdynamik leisten, indem freiwillig auch im privaten Bereich große Menschenansammlungen auf das zwingend erforderliche Maß reduziert werden.

 

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