Das geht uns alle an

Kurzfristig wurde auf dem Fürstenwalder Markplatz am vergangenen Samstag eine Kundgebung organisiert unter Federführung von Andy Hartkopf von Mopa e.V. Der Entschluss zu dieser Veranstaltung kam nicht von ungefähr, besorgte Eltern hatten ihn in Gesprächen gebeten, diesen Aufruf an die Zivilgesellschaft heranzutragen. Das akut brisante Thema brennt derzeit auf der Seele vieler Eltern und Selbsthilfevereinigungen: Kinder nehmen eine der gefährlichsten Drogen zu sich und fallen nicht nur ins Koma; sondern können auch schwere Folgen davontragen; auch der Tod wird dabei billigend in Kauf genommen.

Die Droge; um die es hier geht, heißt „GBL – liquid ecstasy“. Sie wird auch oft als Disco-Droge bezeichnet und in Zusammenhang mit K.o.-Tropfen, Blackout und Vergewaltigung genannt. Der Stoff GBL ist eigentlich für die industrielle Herstellung von Lösungsmitteln und Klebstoffen gedacht. Leider gibt es immer Menschen, die aus bestimmten Substanzen ihren geldwerten Vorteil ziehen und denen es egal ist, was es aus den Menschen, hier in dem Falle Kindern und Jugendlichen, macht. Die Sucht ist in jedem Falle fatal.  Initiator Andy Hartkopf und seine Mitstreiter hatte binnen 48 Stunden eine Versammlung organisiert, angemeldet und zum Kommen aufgerufen.

Überwältigt waren sie von der Fülle der Interessierten. Nahezu 300 Kinder, Jugendliche und Eltern waren auf den Marktplatz geströmt. Es geht nur mit Aufklärung und das am besten schon im Kindesalter! Besonders ergriffen war man über die Jugendlichen, die erzählten, wie leicht es war, an Drogen zu kommen, was man dabei erlebte und wie schwer es ist, von der Sucht nach Drogen wegzukommen, ohne dem Tod in die Augen zu blicken.

Zum Verständnis: GBL sieht wie Wasser aus und ist geschmacks- und geruchsneutral. Die Wirkung tritt binnen kürzester Zeit ein und ist mit einem vergleichbaren Alkoholrausch gleichzusetzen, aber oftmals reicht das offenbar nicht aus. Bei einer höheren Menge kann es zu Wahrnehmungsverschiebungen, Euphorie und Enthemmung führen und im Weiteren kommt dann der Kopfschmerz, die Übelkeit und das Erbrechen, gefolgt von Krämpfen über Atemlähmung bis hin zum Tod.

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Hartkopf und Mitstreiter wollen versuchen, und das glaubt man ihm gern, eine Anlaufstelle zu werden für Betroffene, die keinen Ausweg mehr sehen. Sie wollen Aufklärung durch alle Gesellschaftsschichten und auch mit den zuständigen staatlichen Stellen eng zusammenarbeiten. Die brandenburgische Polizei hat in dem Zusammenhang bereits Maßnahmen ergriffen, um dem Drogenhandel und Drogenkonsum entgegen zu treten, war zu erfahren. Auch sie sind mit verschiedenen Präventionsmaßnahmen in Schulen und Grundschulen im Landkreis unterwegs. Denn genauso wie der Bürgermeister der Stadt Fürstenwalde es formulierte, es müsse viel früher begonnen werden, Aufklärung zu schaffen. Für sich werde er versuchen, noch vor den Sommerferien in den Schulen die Fünft- und Sechstklässler für dieses Thema zu sensibilisieren.

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