Wie schön: Das Modekaufhaus Moses kann in Fürstenwalde bleiben und eine weitere Verödung der Innenstadt ist zunächst aufgehalten – das ist eine tolle Nachricht!
Zu verdanken haben wir Fürstenwalderinnen und Fürstenwalder und alle Menschen der Region diesen Erfolg einem beispiellosen Zusammenwirken von Civilgesellschaft und Stadtpolitik. Olaf Neumann und die engagierten Menschen um ihn herum haben mit der Petition im Internet den Bürgerwillen mobilisiert, die konstruktiven Kräfte in der Stadtverordnetenversammlung haben sich hinter dem Vorschlag von Juliane Meyer versammelt und Bürgermeister Rudolph unmissverständlich und mehrfach die rote Karte gezeigt. Herr Rudolph war entschlossen, das Modekaufhaus aus Fürstenwalde zu verbannen und z.B. mit der Ansiedlung eines Fitnessstudios in der Fürstengalerie die Innenstadt kaputt zu machen. Dass er sich nun in der Mitteilung der Stadtverwaltung über die Einigung erfreut zeigt und damit suggeriert, er habe dazu beigetragen, ist schwer erträglich. Er war es, der durch Beschlüsse der Stadtverordneten und durch den Unmut der Bürgerschaft gezwungen wurde, gegen seine Intention einzulenken. Hier drohte der Missmut in der Bürgerschaft so deutlich zu werden, dass Bürgermeister Rudolph fürchten musste, dem Schicksal seinen Kollegen aus Königs-Wusterhausen (mit dem er uns noch eine Städtepartnerschaft vorgeschlagen hatte) zu folgen und sich mit einem Abwahlverfahren konfrontiert zu sehen. Ich wünsche mir einen Bürgermeister, der sein Amt für unsere Stadt weitsichtig, am Allgemeinwohl orientiert und mit einer Vision vom guten Leben in Fürstenwalde ausfüllt. Ich wünsche mir einen Bürgermeister, dessen Verantwortung die „Stadtrendite“ ist, die sich in der Zufriedenheit der Menschen, in dem Willen in der Stadt zu bleiben, in dem Wunsch nach Fürstenwalde zu ziehen, in der Bereitschaft sich hier zu engagieren, in einem Wir-Gefühl für unsere Stadt auszahlt. Leider habe ich in der bisherigen Amtszeit von Herrn Rudolph wenig von einer Vision für Fürstenwalde gespürt. Ich beobachte Spaltung, Klientelpolitik, Partikularinteressen. Anne Fellner |