Digitaler Erst-Beratungskoffer zu queeren Kindern und Jugendlichen
Es bietet Fachkräften der öffentlichen und freien Jugendhilfe niedrigschwellig und strukturiert Basisinformationen zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Erstmals liegt bundesweit mit dem digitalen Queeren Erst-Beratungs-Koffer eine virtuelle Anlaufstelle für pädagogische Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe vor, die im Bereich der Hilfen zur Erziehung mit queeren Kindern, Jugendlichen und ihren Angehörigen arbeiten. Der Queere Erst-Beratungs-Koffer enthält umfangreiche Informationen, hilfreiche Tools und weiterführende Handlungsempfehlungen.Mit einem animierten Videoclip auf der Startseite wird veranschaulicht, wie eine queersensible Haltung bei Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe aussehen kann. „Über ein Adressverzeichnis sind Unterstützungsangebote von queersensibel arbeitenden Trägern der Kinder- und Jugendhilfe aus Berlin und Brandenburg für Fachkräfte leicht abrufbar. In unserer täglichen Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Jugendämter, nehmen wir wahr, dass queere Themen dort angekommen sind. Die Fachkräfte sind größtenteils aufgeschlossen, aber häufig noch unsicher im Kontakt mit jungen Menschen und wünschen sich Unterstützung“, erklärt Stephan Pröpper vom Berliner Träger gleich &gleich e. V. Lars Bergmann vom Brandenburger Landesverband AndersARTiG fügt hinzu: „Auch bei den freien Trägern der Hilfen zur Erziehung in Brandenburg stellen wir fest, dass konkrete Unterstützung zum professionellen Umgang mit queeren Jugendlichen hoch willkommen ist.“
Der Queere Erst-Beratungs-Koffer www.queerer-beratungskoffer.de Am 10. Juni trat das neue Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen in Kraft. Es bewirkt umfangreiche Änderungen im Achten Buch Sozialgesetzgebung (SGB VIII) und betont Teilhabegerechtigkeit und Barriereabbau. Bahnbrechend ist die Änderung des § 9 zur Gleichberechtigung von jungen Menschen, weil hier der Gesetzestext die Geschlechterperspektive explizit erweitert und queere Lebenswelten einbezieht. Bei der Erfüllung ihres gesetzlichen Auftrages haben öffentliche und freie Jugendhilfe nunmehr „die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen, Jungen sowie transidenten, nichtbinären und intergeschlechtlichen jungen Menschen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern. „Queere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stoßen in Familie, Schule, Ausbildung und Freizeit häufig noch auf Ablehnung und Ausschlüsse. Für sie sind queersensibel arbeitende Träger daher von entscheidender Bedeutung“, sagt Thomas Kugler von der Berliner Fachstelle Queere Bildung.
Den Queeren Erst-Beratungs-Koffer entwickelten als Gemeinschaft: Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin Brandenburg Brandenburger Fachstelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt des Landesverbands AndersARTiG e. V. gleich & gleich e. V., Berlin Trialog Jugendhilfe gGmbH, Berlin Regenbogenfamilien in Brandenburg stärken des LSVD Berlin-Brandenburg Netzwerk HzE Queer Berlin/Brandenburg |