Brandenburg setzt auf Verantwortung statt Verbote
Angesichts ausbleibender Niederschläge und steigender Temperaturen ruft der Landeswasserverbandstag Brandenburg e. V., die Interessenvertretung der verbandlichen und öffentlichen Wasserwirtschaft im Land, zu einem bewussten und sparsamen Umgang mit Trinkwasser auf. Auch wenn derzeit genügend Wasser für die Versorgung vorhanden sei, sollten alle Nutzer ihren Verbrauch überdenken – insbesondere bei Gartenbewässerung, Autowäsche oder dem Befüllen von Pools. Die Grundwasserspeicher, aus denen der Großteil des Trinkwassers in Brandenburg gewonnen wird, sind zwar aktuell noch gut gefüllt. Doch die andauernde Trockenheit – besonders im Osten des Landes – führt dazu, dass die natürliche Grundwasserneubildung deutlich abnimmt. Gleichzeitig steigt der Verbrauch aufgrund der Witterung. In der Folge wird mehr Wasser entnommen als nachfließt, was langfristig problematisch werden kann.
Eine neue Studie belegt zudem: Trotz lokaler Starkregen-Ereignisse wird Wasser weltweit – auch in Deutschland – zunehmend zur knappen Ressource. Erste Regionen wie die Region Hannover haben deshalb bereits umfassende Einschränkungen bei der Wassernutzung eingeführt. Auch in Brandenburg könnten bei anhaltender Trockenheit weitere Maßnahmen folgen. Dennoch setzen die Wasserversorger vorrangig auf Einsicht und Eigenverantwortung der Verbraucher.
Von den rund 125 Litern Trinkwasser, die eine Person pro Tag verbraucht, dienen nur etwa 3 Liter dem eigentlichen Trinken. Der Großteil wird für andere Zwecke genutzt – ein Grund mehr, bewusster mit der wertvollen Ressource umzugehen. Denn: Deutschland verfügt über eines der qualitativ besten Trinkwassersysteme weltweit – und das soll auch so bleiben.
Die brandenburgische Wasserwirtschaft sieht sich gut aufgestellt für heiße Sommer, ergreift aber bereits heute Maßnahmen für die langfristige Sicherung der Versorgung. Auch Industrie und Landwirtschaft als Großverbraucher sollen künftig stärker in die Verantwortung genommen werden.