Fachtagung berät über Verkehrsregeln und Einfluss der Digitalisierung
Die Missachtung der geltenden Verkehrsregeln ist eine der Hauptursachen für schwere Unfälle. Verkehrsexpertinnen und -experten aus Brandenburg und anderen Bundesländern suchten an der Fachhochschule der Polizei in Oranienburg auf einer gemeinsamen Fachtagung des Innenministeriums und des Infrastrukturministeriums nach Wegen zu mehr Sicherheit auf den Straßen. In diesem Jahr geht es um das Thema, wie mehr für die Beachtung der Regeln im Straßenverkehr getan werden kann. Dabei wird auch die Frage diskutiert, ob die Einführung von Fahrerassistenzsystemen und automatisierte Fahrfunktionen die Verkehrssicherheit erhöhen können.
Anlässlich der Veranstaltung sagte Innenstaatssekretärin Katrin Lange: „Regeln im Straßenverkehr zu verletzen, kann tödlich sein. Die Polizei hat im vergangenen Jahr rund 1,8 Millionen Regelverstöße geahndet. Das Klima auf unseren Straßen hat sich verschlechtert. Der Stress und die Aggressionen steigen an. Das fühlen alle, die sich im Straßenverkehr regelmäßig bewegen. Deshalb ist es eine gute Idee, über die Chancen der Digitalisierung zu diskutieren. Technik kann uns gerade bei der Verkehrssicherheit helfen, menschliche Fehler auszugleichen und Unfälle zu verhindern.
Zu schnelles Fahren, Alkohol, dadurch abnehmende Reaktionsfähigkeit, zu wenig Abstand sind häufige Unfallursachen. Das hat die kürzlich vorgestellte Unfallbilanz gezeigt. Beim Straßenverkehr geht es immer um das Einhalten der Regeln. Hier setzen wir mit der Verkehrssicherheitsarbeit an. In deren Zentrum stehen Aufklärung und Prävention. Die Hauptzielgruppen dabei sind Kinder, Jugendliche und Senioren. Neben den Menschen machen Technik und Rahmenbedingungen den Dreiklang der Verkehrssicherheit aus. Auch über die technischen Seiten wird auf der Tagung gesprochen, z.B. über die Entwicklung der Fahrsicherheitssysteme. Die Systeme können dabei helfen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Die Unfallbilanz 2018 verzeichnete in Brandenburg insgesamt 82.281 Verkehrsunfälle, bei denen 11.660 Menschen verletzt wurden. Die Zahl der tödlichen Unfälle auf Brandenburgs Straßen ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Die Polizei registrierte 143 Verkehrstote. Täglich werden in Brandenburg etwa 5.000 Verkehrsverstöße geahndet.