Organisatoren & Akteure haben aus dem Vollen geschöpft
Was für ein Tag! Am Samstag hatte es noch leichte Regenschauer gegeben, aber der Sonntag erfreute mit klarem Himmel, Sonnenschein und milden Temperaturen um 20 Grad – am Morgen noch etwas kühl und im Wald eine herrliche frische Luft, nach dem von starker Hitze geprägten Sommer. Die Stimmung bei den Akteuren hätte nicht besser sein können, alle waren gut drauf und hatten ihre Stände fest im Griff.
Wie angekündigt fand ja zum ersten Mal bei dem nunmehr 5. Waldfest in Fürstenwalde ein ökumenischer Gottesdienst statt. Viele der Gäste nahmen dieses Angebot gerne an und nutzten die Zeit, um einmal innezuhalten. Derweilen tobte bereits allerorten bereits das Leben: der Parkclub Fürstenwalde beispielsweise sorgte gleich mal für frisch gekochten Kaffee mit einem Stück Kuchen, gleich daneben zeigte wie einfach es ist, mit wenigen Handgriffen einen Sitz zu bauen. Matthias Bogdan, der Holzkünstler schlechthin und gleichzeitig auch der Chef vom Südclub, hatte mit seiner Idee des Drechselns auf altmodische Weise den Entdecker-Instinkt bei den Kindern geweckt, die es gleich auch versuchen wollten.
Der Heimattiergarten sorgte für Aufregung, denn er hatte nicht nur einen kleinen Streichelzoo mit dabei, sondern auch einen Teil seiner Greifvögel. Die Vögel ließen die Streicheleinheiten genussvoll und geduldig über sich ergehen. Die vielen Mitmachangebote für Kinder kamen super an, besonders großer Andrang herrschte dabei beim Nistkasten und Insektenhotelbau der Christophorus Werkstätten. Das Basteln machte so viel Spaß, besonders weil die Kinder ihre kleinen Kunstwerke selbstredend mit nach Hause nehmen durften und das sogar kostenlos. Die Puppenbühne wurde durch den Puppenspieler Andre Streine mit Leben erfüllt und war immer stark umlagert.
Überall wuseltet es, überall war Bewegung, alle machten irgendetwas: Klettern an den Bäumen war sehr beliebt, Knüppelteig über dem Lagerfeuer rösten ein Hit bei den Kids. Das Tourismusbüro Fürstenwalde mit seiner Chefin Antje Oegel trug Informationen zu den touristischen Highlights der Domstadt bei. Und die Stadt Fürstenwalde informierte noch einmal – ganz wichtig! – zum Thema „Bürgerbudget“ und andere wissenswerten Themen. Der Stadtforst Fürstenwalde, der ja alle fünf Jahre dieses Fest organisiert, hatte nicht nur die Fäden in der Hand, sondern auch eine Gulaschkanone für die Akteure organisiert, mit einer deftigen Suppe. Und ihr Stand zeigte anhand verschiedener Techniken, was aus dem Naturprodukt Holz so alles gefertigt werden kann und im weitesten Sinne, wie der Wald bewirtschaftet wird. Fleischerei Gerhardt punktete naturgemäß mit seinem weit und breit einzigen Bisonburgern bei den Gästen.
Die Bürgervertretungen hatten sich einen Seitenarm des Areals organisiert. Schade, dass nicht alle diese Chance genutzt haben, denn im nächsten Jahr stehen ja immer schon wieder die Kommunalwahlen an und bei der Vielzahl von Gästen hätte es sich sicherlich gelohnt. Es gibt im Übrigen seit kurzem eine neue Vereinigung, sie nennt sich „Die Partei“. Die Mitglieder haben es allerdings vorgezogen, sich unters Volk zu mischen und so ihre Präsenz zu zeigen, um ungezwungener ins Gespräch zu kommen.
Im weiteren Verlauf war ja angekündigt worden, dass der Bürgermeister einer Überquerung der Spree durchaus offen gegenübersteht und dass es spektakulär werden könnte. War es ja letztlich auch: Vom Seitenufer bis zur Mitte der Spree zu schwimmen und dort zu verharren, bis die Feuerwehr zum Retten kommt. Die Rettung hat allerdings etwas gedauert, aus welchen Gründen auch immer. Aber letztendlich wendete sich alles zum Guten, auch für die Feuerwehr Fürstenwalde war das eine gelungene Aktion. Das Team konnte zeigen, was an Technik vorhanden ist und wie der Ablauf bei einer Rettung sein kann. Auf dem großen Wiesenareal an der Pintschbrücke wurde ebenfalls viel geboten: Tierstation, Schießanlage, Kanufahrten und vieles mehr. Besonders interessant war es, dem Prozedere zuzuschauen, wie in grauer Vorzeit Teer aus Birkenrinde gewonnen wurde. Das Rathausbräu Fürstenwalde brachte nicht nur das Bier an den Mann und die Frau, sondern machte auch Werbung für das kommende Wochenende mit dem großen Bierfest auf dem Marktplatz.
Das Gut Hirschaue sorgte mit seinen Wildfleisch-Produkten für Furore. Das Fest war so umfangreich, dass ein ganzer Tag kaum ausgereicht hat, um sich alles genau anzusehen. Die Holzernte wurde super in Szene gesetzt und war besonders bei den Kindern ein echter Hingucker. Die Programmvielfalt auf den einzelnen Bühnen war ausgewogen gestaltet, so dass immer für jeden Geschmack was dabei war. Abschließend kann man sagen: Mal wieder absolut gelungen! Schade, dass wir nun fünf Jahre auf das nächste Waldfest warten müssen. Stadtforstdirektor Thomas Weber zog abschließend Bilanz und stellte klar, dass so ein Fest, Kapazität-mäßig gesehen, wirklich nur alle fünf Jahre auf die Beine gestellt werden kann. Er freute sich indes über den großen Zuspruch für das Fest: „Wir haben den Bürgern wieder einmal den Wald ins Gedächtnis gerufen und sie haben es verstanden, sind zu diesem doch speziellen Event gekommen und haben sich begeistern lassen.“
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