31.000 Menschen verlassen den Kreis Oder-Spree jeden Tag zur Arbeit

Auch in Zeiten von Lockdown und Homeoffice bleibt die Zahl der Pendler im Kreis Oder-Spree auf einem hohen Level. Im vergangenen Jahr verließen rund 31.000 Menschen auf dem Weg zur Arbeit die Kreisgrenzen. Darauf macht die IG Bauen-Agrar-Umwelt aufmerksam. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Demnach blieb die Zahl der sogenannten Auspendler im Kreis Oder-Spree mit einem Minus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Zu den wesentlichen Ursachen für die anhaltend großen Pendelströme zählt nach Einschätzung der IG BAU Oderland der teure Wohnraum in Städten wie Berlin, in denen in den letzten Jahren besonders viele Arbeitsplätze entstanden. Aufgrund der hohen Mieten können sich viele Beschäftigte das Wohnen dort, wo sie arbeiten, nicht leisten. Ein Umzug ist für sie nicht zu stemmen. Als Alternative bleibt oft nur stundenlange Fahrerei mit dem Auto oder der Bahn“, so Bezirksvorsitzende Astrid Gehrke.

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In der Baubranche seien weite Anfahrtswege besonders verbreitet. Es dürfe aber nicht sein, dass Bauarbeiter, die in den Metropolen Wohnungen bauten, sich diese selbst nicht mehr leisten könnten. Die Gewerkschaft fordert deshalb mehr Anstrengungen bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Deutlich mehr Wohnungen, die sich in den Großstädten auch Gering und Normalverdiener leisten können, sind ein entscheidender Beitrag, um die Pendler-Zahlen zu verringern. Beim sozialen Wohnungsbau müssten die staatlichen Fördermittel massiv aufgestockt werden und einmal gebaute Sozialwohnungen dauerhaft preisgebunden bleiben. Dass Menschen in der Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen können, sei nicht nur eine soziale, sondern auch eine ökologische Frage: Weniger Pendelei bedeutet für die Betroffenen mehr Zeit für die Familie, Freunde und Hobbys. Gleichzeitig kann ein erheblicher Teil der CO2-Emissionen im Verkehrssektor eingespart werden. Nach Angaben der Arbeitsagentur verließen im vergangenen Jahr bundesweit vier von zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf dem Weg zur Arbeit die Grenzen ihrer Stadt oder ihres Landkreises. Damit erreichte die Zahl der Fern-Pendler trotz Pandemie einen Höchststand von 13 Millionen.

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