Landrat Oder Spree zu Gast im Wettermuseum
Auch für das Jahr 2023 muss die Holzlatte am Klimazaun des Wettermuseums in Lindenberg etwas länger sein. Es gab zwar keinen neuen Rekord, mit einer Jahresmitteltemperatur von 11,1 Grad Celsius lag im Vorjahr dieser Wert zum fünften Mal um oder über 11 Grad. Im Jahr 2018 wurde dieser Wert in Lindenberg erstmalig erreicht. Der Vereinsvorsitzende und Meteorologe Dr. Bernd Stiller verwies bei den Gesprächen am Zaun auf den im 20. Jahrhundert noch geltenden Mittelwert von 8,6 Grad. Es sei jetzt tatsächlich deutlich wärmer.
Einer nun langjährigen Tradition folgend helfen Politiker oder besondere Gäste – einmal war es auch ein Hochzeitspaar – beim Anschrauben der Holzlatte, deren Länge für die Jahresmitteltemperatur des Vorjahres steht. Am Montag war es der Landrat des Landkreises Oder-Spree Frank Steffen, im kommenden Sommer ein Jahr im Amt, der die Einladung gern annahm und mit dem Akkuschrauber keine Mühe hatte.
Im anschließenden Pressegespräch im gläsernen „Windenhaus“, an dem vom Museum auch Geschäftsführer David Gornickel teilnahm, interessierte sich Landrat Frank Steffen für die Vereinsgeschichte seit Gründung im Jahr 2006, fragte aber auch nach Zielen in den nächsten Jahren. Stiller und Gornickel nannten da als Beispiele die nach 20 Jahren erneut notwendige Sanierung des hölzernen Denkmals Ballonhalle, die Schaffung von Räumlichkeiten für eine Bibliothek und Sonderausstellungen. Auch die Depotfrage ist wie bei vielen Museen in Brandenburg ein Problempunkt.
Um die Breite des Sammlungsbestandes und der Bildungsarbeit zu zeigen, hatte Stiller vier Exponate ausgebreitet, darunter ein „Lehr-Quartettspiel“ aus DDR-Zeiten, die Landrat Steffen mit einer gewissen Begeisterung zur Hand nahm und einen Kartentext vorlas: Der Wetterwart ist sehr zu loben, er prüft das Wetter auch ganz oben. Nach einer Stunde ging es für den Landrat zum nächsten Termin, von beiden Seiten wurde das Gespräch als sehr sachorientiert und hilfreich eingeschätzt.