Bezahlbarer Wohnraum in Fülle vorhanden

Was Dienstleistungen für Mieter angeht, fahren die Wohnungsunternehmen in Frankfurt/Oder einen gemeinsamen Kurs. Alle investieren sie in Modernisierungen sowie Sanierungen und versuchen dadurch vor allem den Bedürfnissen und Ansprüchen ihrer Mieter, aber auch denen der Akteure aus Stadt und Politik gerecht zu werden. Die Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) GmbH, die Wohnungsbaugenossenschaft Frankfurt (Oder) eG und die Wohnungsgenossenschaft Frankfurt (Oder) Süd eG haben dabei noch eine weitere gemeinsame Herausforderung – den Leerstand ihrer Wohnungen zu senken.

Der vorhandene Leerstand der drei größten Vermieter auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt zeigt deutlich auf, dass es genügend bezahlbare Wohnungen in der Stadt gibt. Aktuell könnten die drei Unternehmen damit insgesamt ca. 1.100 bezahlbare Wohnungen direkt vermieten. Für Wohnungsinteressenten ist dabei eine große Auswahl an 1- bis 3-Zimmer-Wohnungen im Angebot. Größere Wohnungen mit über 4-Zimmern sind in Frankfurt (Oder) aufgrund der vorherrschenden Kleinfamilienstruktur in den zurückliegenden Jahrzehnten grundsätzlich eher rar gesät.

Bei der WOWI wurde die Erfahrung gemacht, dass die Vermietung meist nicht an der Kaltmiete scheitert, sondern eher an den Heizkosten. Pro Kopf ist der Energieverbrauch in den Sozialwohnungen höher, da die Kosten dafür von der öffentlichen Hand übernommen werden. Die vom Amt genehmigten Vorauszahlungen für Heizkosten orientieren sich leider am Heizkostenspiegel 2019. Den Mietern ist jedoch nicht klar, dass sie die Differenz der Betriebskosten im Folgejahr bis zu einem gewissen Grad dann selbst tragen müssen. Die Entwicklung der von den zuständigen Institutionen übernommenen Mieten ist somit nicht parallel zum sonstigen Marktgeschehen. Alle Wohnungsunternehmen kalkulieren ihre Mieten bereits mit dem aktuellen Heizkostenspiegel. Des Weiteren hängen die Mietpreise auch von energetischen Maßnahmen ab. Je mehr den Akteuren daran gelegen ist, ökologische und nachhaltige Baumaßnahmen umzusetzen, desto mehr wirken sich diese natürlich wiederum auf die Mieten aus. Dies könnte ein Grund sein, dass bei den Mietern der ungewünschte Eindruck entsteht, die Mieten seien zu hoch und es gäbe keine passende Wohnung in Frankfurt (Oder).

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So lange in Frankfurt (Oder) ein deutliches Überangebot an Wohnungen gegenüber nachfragenden Haushalten vorhanden ist, erscheint ein Neubau – insbesondere von Sozialwohnungen – nicht sinnvoll. Denn leerstehende Wohnungen kosten die Frankfurter Vermieter erhebliche Summen, die letztendlich nicht für erforderliche Sanierungsarbeiten, die Herrichtung des Wohnumfeldes oder Ähnliches zur Verfügung stehen.

Selbst wenn man annehmen möchte, dass es in einzelnen Angebotssegmenten einen Neubaubedarf gibt, kann dieser nicht preisdämpfend wirken. Die in Frankfurt (Oder) in den letzten Jahren realisierten Bauvorhaben wurden für zwischen 7,50 €/m² bis zum Teil 10,00 €/m² Nettokaltmiete auf den Markt gebracht. Für Sozialwohnungen stehen zudem nur im begrenzten Umfang Fördergelder für die Sanierung zur Verfügung. So dass zum Beispiel für eine Neubauwohnung drei bestehende Wohnungen saniert werden könnten.

Die Frankfurter Durchschnittsmiete liegt immer noch unter der im Land Brandenburg. Diese entwickelt sich entsprechend dem gültigen Mietspiegel, dessen Preisanstieg unterhalb der Inflationsrate liegt. Die durchschnittliche Nettokaltmiete liegt bei 1- bis 6-Raumwohnungen zwischen 4,59 €/m² und 5,48 €/m². Im Vergleich zu Vorjahren veränderten sich die Mieten im Durschnitt um 5,8%.  Alle drei Wohnungsanbieter, die wichtigsten Frankfurts, haben in den zurückliegenden Jahren umfangreich in ihren Bestand investiert und die Mieten dabei trotzdem stabil gehalten.

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