Sozialverträgliche Reduzierung von Arbeitsplätzen
Daimler hat sich mit dem Gesamtbetriebsrat auf Eckpunkte geeinigt, um die Konzernstruktur zu verschlanken und damit Effizienz und Flexibilität zu steigern. Dazu wurden gemeinsam Maßnahmen zur Kostensenkung und zur sozialverträglichen Reduzierung von Arbeitsplätzen vereinbart. Daimler wird demnach die natürliche Fluktuation nutzen, um freiwerdende Arbeitsplätze abzubauen. Zudem werden die Möglichkeiten zur Altersteilzeit erweitert und in Deutschland ein Abfindungsprogramm angeboten, um Stellen in der Verwaltung zu reduzieren. Die Umsetzung der Eckpunkte-Vereinbarung wird in den nächsten Wochen mit den Arbeitnehmervertretern weiter ausgearbeitet.
Daimler strebt an, bis Ende 2022 weltweit Tausende Stellen zu kürzen. Der bei der Ausgliederung der operativen Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars & Vans und Daimler Trucks & Buses zugesagte und vereinbarte Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen in Deutschland bis Ende 2029 bleibt davon für die Daimler AG, die Mercedes-Benz AG sowie die Daimler Truck AG unberührt.
Die Automobilindustrie steckt in der größten Transformation ihrer Geschichte. Die Entwicklung hin zur CO2-neutralen Mobilität erfordert hohe Investitionen, deshalb hatte Daimler Mitte November angekündigt, ein Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, der Innovationskraft und der Investitionskraft zu starten. Ein Bestandteil dieses Programms ist es, die Personalkosten bis Ende 2022 um rund 1,4 Mrd. Euro zu senken und unter anderem die Zahl der Management-Stellen weltweit um zehn Prozent zu kürzen.
„Mit den jetzt gemeinsam mit dem Betriebsrat beschlossenen Eckpunkten zur Verschlankung des Unternehmens können wir dieses Ziel bis Ende 2022 erreichen. Wir werden die Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich gestalten“, sagt Wilfried Porth, Vorstandsmitglied der Daimler AG, Personal und Arbeitsdirektor, Mercedes-Benz Vans.
Neben den Maßnahmen zur Verschlankung einigten sich Daimler und die Arbeitnehmervertreter zudem darauf, weitere Personalkosten zu senken. Dazu wird es unter anderem Angebote an die Belegschaft geben, die wöchentliche Arbeitszeit zu reduzieren. Das Unternehmen wird auslaufende Arbeitsverträge von Zeitarbeitskräften in der Verwaltung nur noch sehr restriktiv verlängern. Ebenso restriktiv werden befristete 40 Stunden-Verträge der Stammbelegschaft zugelassen.