Umfrage Ergebnisse eindeutig
Die Studie, die analog im Juni mit Interviews von 373 Personen begann und im Juli und August digital mit 8.245 Teilnehmenden fortgesetzt wurde, bietet Einblicke in die öffentliche Meinung und die Herausforderungen im Umgang mit Sharing E-Scootern in Berlin. Durchgeführt wurden die Umfragen durch die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in Zusammenarbeit mit dem Bürgerbeirat Berlin-Tourismus.
Prof. Dr. Nicole Häusler von der Hochschule, die die wissenschaftliche Studie leitete, betont die Bedeutung dieser Zusammenarbeit: Die Befragungen und die daraus resultierenden Empfehlungen bieten den Studierenden eine praxisnahe Anwendung ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Die Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements wie des Bürgerbeirats Berlin-Tourismus durch Hochschulen ist von entscheidender Bedeutung für ihre wertvolle Arbeit.Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass sich über 80 % der Befragten aus beiden Umfragen eine Veränderung im Umgang mit E-Scootern wünschen. Das unkontrollierte Abstellen auf Geh- und Radwegen sowie die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmenden durch E-Scooter-Fahrer wurden als größte Ärgernisse identifiziert. Vorrangig fordern die Befragten die Installation oder Ausweitung fester Abstellflächen.
Ein deutlicher Unterschied zwischen den Umfragen liegt in der Haltung zur flächendeckenden Abschaffung der E-Scooter in Berlin: Während bei der analogen Umfrage lediglich 19 % dafür sind, stimmten bei der digitalen Umfrage 58 % einer Abschaffung zu. Dieser Unterschied lässt sich teilweise auf eine bestimmte Altersgruppe zurückführen, da bei der digitalen Umfrage viele Personen teilnahmen, die das Sharing-Angebot kaum oder gar nicht nutzen und E-Scooter tendenziell kritisch sehen. 40 % der Befragten gaben an, dass sie schon einmal einen Sharing E-Scooter genutzt haben. Davon nutzen 74 % diese gelegentlich bis sehr häufig (mindestens ein bis zweimal pro Monat bis wöchentlich). Überwiegend werden sie für mittlere Distanzen von 1 bis 3 km als Alternative zum Laufen oder als Zubringer zum öffentlichen Nahverkehr verwendet, jedoch nicht als Ersatz für das eigene Auto. Besonders auffällig ist, dass rund 80 % der Altersgruppe der 18-20jährigen die E-Scooter nutzen.
Mehr als 7.000 Teilnehmende nutzten die Möglichkeit, eigene Verbesserungsvorschläge einzubringen. Die hohe Anzahl an Vorschlägen unterstreicht die Bedeutung dieses Themas für die Berliner Bevölkerung, betont Prof. Dr. Nicole Häusler. Besonders bemerkenswert ist, dass viele der Vorschläge bereits umgesetzt oder in Planung sind, was auf eine Informationslücke zu diesem Thema hinweist, fügt Dr. Häusler hinzu.