Vorsicht vor Betrugsgefahren beim Online-Kauf
Von Phishing-Mails über unsichere Passwörter bis hin zu gefälschten Dokumenten – wer online Geschäfte tätigt, ist auch beim Autokauf nicht vor Betrugsmaschen gefeit. Die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ , bestehend aus dem ADAC, der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, AutoScout24 und den Schwesterplattformen mobile.de und Kleinanzeigen geben nützliche Tipps, um sich vor Betrug beim Autokauf im Internet zu schützen. Schon lange lassen sich nicht nur Schuhe, Kleidung oder andere Gebrauchsgegenstände problemlos über das Internet bestellen – mittlerweile kann sogar ein Auto direkt bis vor die Haustür geliefert werden. Allerdings wird auch heute noch meist nur der Kontakt über das Internet gesucht, der eigentliche Autokauf findet noch außerhalb des World Wide Web statt. Doch sowohl bei der Kontaktaufnahme als auch beim Kauf online ist besondere Vorsicht geboten. Die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ sensibilisiert daher für den sicheren Umgang mit dem Internethandel und vermittelt Medienkompetenz. Darauf sollten Sie achten, um nicht in die Betrugsfalle zu tappen:
1. Phishing-Mails
Die Initiative warnt vor „Phishing“, bei dem Kriminelle unter anderem mit gefälschten E-Mails versuchen, private Daten zu stehlen. Diese können heute zum Beispiel durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz täuschend echt aussehen. Um sich vor Phishing-Mails zu schützen, sollte man auf Merkmale wie zum Beispiel eine gefälschte Absenderadresse, eine fehlerhafte Rechtschreibung oder die Aufforderung zur Eingabe persönlicher Daten achten.
2. Sichere Passwörter
Beim Schutz persönlicher Daten ist die Verwendung sicherer Passwörter besonders wichtig. „Für starke Passwörter gilt grundsätzlich: Je länger, desto besser. Passwörter sollten mindestens acht Zeichen lang, dann aber komplex sein und aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen bestehen“, rät Daniela Körner, Geschäftsführerin der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Wichtig ist auch: Passwörter sollten stets nur einmal verwendet werden. Wird ein Passwort zum Beispiel durch ein Datenleck offengelegt, gefährdet das sonst die Sicherheit anderer Zugänge.“
3. Voreiligen Vertragsabschluss vermeiden
Viele Käuferinnen und Käufer glauben, dass ein Kaufvertrag nur bei einem persönlichen Treffen und mit einer Unterschrift rechtsgültig zustande kommt. Dabei gibt es keine einheitlichen Formvorschriften für Kaufverträge (außer bei Immobilien). Ein Kaufvertrag über ein Fahrzeug kann daher auch mündlich, per E-Mail oder sogar per Messenger geschlossen werden. Hier sollte also besondere Vorsicht geboten sein, da selbst „lose“ Zusagen als Kaufvertrag gewertet werden können.
4. Vorkassebetrug
Sein Sie besonders vorsichtig bei Zahlungen per Vorkasse. Online-Plattformen wie AutoScout24, Kleinanzeigen und mobile.de dienen lediglich der Kontaktvermittlung. In den meisten Fällen gibt es keine Absicherung hinsichtlich der Identität der Anbieter, deren Seriosität oder der eingestellten Inserate. Die Initiative empfiehlt daher, nicht vor Übergabe des Fahrzeugs in Vorkasse zu gehen. Zwar bieten die ISAK-Plattformen mittlerweile sichere Bezahlmodelle an, doch empfehlen die Mitglieder weiterhin, das Geld nur persönlich und gegen das Fahrzeug und die dazugehörigen Papiere zu übergeben.
5. Gefälschte Dokumente
Eine weitere Betrugsmasche sind gefälschte Dokumente. Um diesen Betrug zu umgehen, ist eine sorgfältige Prüfung der Dokumente und der Abgleich der dort enthaltenen Informationen mit dem Auto vor dem Kauf ratsam. Für Verkäufer gilt: Kopieren, scannen und übersenden Sie keine Dokumente wie Fahrzeug- oder Ausweispapiere vorab an Kaufinteressenten, denn dies erhöht das Risiko eines Identitätsdiebstahls.
Betrugsmaschen ändern sich ständig. Immer wieder tauchen neue, kreative Varianten auf. Käufer sollten deshalb stets auf unrealistische Angebote, gefälschte Websites oder Social-Media-Seiten und verdächtige Bezahlmethoden achten. Die Mitglieder der Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ setzen auf transparente Kaufprozesse und automatisierte Betrugspräventionssysteme. Dennoch sollten Nutzer stets kritisch bleiben und im Zweifelsfall den Kundenservice kontaktieren. Bei einer Seriositätsprüfung verdächtiger Inserate, Vermittler oder möglicherweise gefälschter E-Mails können die Plattformbetreiber Betroffene unterstützen. Im Falle eines tatsächlichen Betrugs erfolgt die Aufklärung dann aber in Zusammenarbeit mit der Polizei, sagt Silvia Schattenkirchner, Leiterin der Abteilung Verbraucherrecht beim ADAC.