Diebstahl hochwertiger Fahrzeuge verhindern
Der Frühling lockt Oldtimer-Liebhabende mit ihren hochwertigen Schätzchen wieder auf die Straßen. Leider sind die Classic Cars ein beliebtes Ziel von Diebstählen. Die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ klärt auf, worauf es besonders zu achten gilt.
In den vergangenen vier Jahren verzeichnete allein die Polizei Nordrhein-Westfalen eine konstant hohe Anzahl von Diebstahlsdelikten hochwertiger Oldtimer-Fahrzeuge. Auffällig ist, dass die Täter sich vor allem auf Modelle der Marke Porsche fokussieren. Im letzten Jahr ist ein Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen. Die Polizei geht von professionell agierenden Banden aus, deren Vorgehen vielseitig und einfallsreich ist: Sie brechen Fahrzeuge auf, entwenden Autoschlüssel aus Wohnungen, dringen gewaltsam in Garagen ein oder schleppen die Oldtimer einfach ab.
Das Netz ist für professionelle Täter besonders attraktiv. „Online-Plattformen bergen Gefahren“, weiß Silvia Schattenkirchner, Leiterin Verbraucherrecht bei der Juristischen Zentrale des ADAC e.V. und Sprecherin der Initiative „Sicherer Autokauf im Internet”. „Häufig machen sich Kriminelle auf An- und Verkaufsplattformen oder in Oldtimer-Foren auf die Suche nach besonders wertvollen Fahrzeugen. Die Initiative Sicherer Autokauf im Internet setzt darum bewusst auf Prävention. Wir möchten Nutzern über mögliche Gefahren beim Autoverkauf im Netz aufklären und ihnen eine zentrale Anlaufstelle für Fragen und Anliegen bieten.
Wichtig zu wissen: Je mehr Informationen das Bild und der Text einer Fahrzeugannonce enthalten, desto interessanter ist es für potenzielle Täter. Dabei muss das Bild noch nicht einmal ein Oldtimer-Fahrzeug zeigen. Es genügt, wenn beispielsweise im Hintergrund eines Fotos ein Oldtimer-Modell zu sehen ist. In vielen Fällen reichen kleine Details aus, um den Wert des Oldtimers zu erkennen. Die Täter nehmen dann Kontakt zu der Anbieterin oder dem Anbieter auf, um die Adresse in Erfahrung zu bringen. Kommt es zu einer Besichtigung des angebotenen Objektes, können sich die Täter bei dem Besuch unauffällig ein Bild von dem Oldtimer machen. Oft wird versucht, vor einem möglichen Besichtigungstermin weitere Informationen zu dem Auto einzuholen, zum Beispiel wo genau sich der Stellplatz befindet und welche Sicherheitsmaßnahmen es gibt. Meist kommen tatsächliche Besichtigungstermine dann nicht mehr zustande.
Kauf und Verkauf von hochwertigen Oldtimern –
das rät die Polizei
•Geben Sie in Verkaufsannoncen keine Informationen zum genauen Standort (Adresse) des Fahrzeuges an.
•Achten Sie auf neutrale Bilder ohne Informationen zur Örtlichkeit und machen Sie die Kennzeichen unkenntlich.
•Gehen Sie nicht auf Nachfragen zum Stellplatz oder den Sicherungsvorrichtungen des Fahrzeuges ein.
•Wählen Sie bei der Übergabe des Fahrzeuges einen neutralen, aber belebten Ort.
•Lassen Sie sich zur Übergabe von einer Ihnen vertrauten Person begleiten.
•Schließen Sie einen Kaufvertrag ab. Vorlagen hierfür finden Sie unter: www.sicherer-autokauf.de/
•Verzichten Sie möglichst auf die Zahlung mit Bargeld.
•Reagieren Sie vorsichtig bei vermeintlichen Preisschnäppchen.
•Verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl und rufen Sie im Zweifel vor der Geldübergabe die Polizei über die 110.
Ein Großteil der Oldtimer ist nicht zuverlässig gegen Diebstahl gesichert, denn viele Besitzer glauben, durch entsprechende Umbauten die Ursprünglichkeit des Fahrzeuges zu beeinträchtigen. Das ist jedoch nicht der Fall. Es gibt Möglichkeiten, alte Fahrzeuge auch ohne direkte Eingriffe in die Karosserie gegen Diebstahl zu sichern. Wichtig beim Diebstahlschutz ist der Einsatz von technischen und auch verhaltensorientierten Maßnahmen. Wie diese aussehen und sich Fahrzeuge richtig gegen Diebstahl sichern lassen, erklärt das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen auf einer Themenseite https://lka.polizei.nrw/artikel/diebstahl-hochwertiger-oldtimer-kraftfahrzeuge