Hersteller präsentiert neuen Stadtbus H2.City Gold
Schadstofffrei durch den städtischen Linienverkehr: Der portugiesische Bushersteller CaetanoBus SA hat auf der Busworld in Brüssel seinen ersten Wasserstoffbus mit Brennstoffzellentechnik von Toyota vorgestellt. Der neue Fuel Cell Bus mit der Modellbezeichnung „H2.City Gold“ nutzt das vom Toyota Mirai (Kraftstoffverbrauch Wasserstoff kombiniert 0,76 kg/100 km; Stromverbrauch kombiniert 0 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 0 g/km) bekannte Antriebssystem.
Toyota Motor Europe (TME) arbeitet seit 2018 mit Caetano Bus an dem wasserstoffbetriebenen Modell. Der jetzt vorgestellte Linienbus bereitet nicht nur den Weg in eine wasserstoffbasierte Gesellschaft, sondern stellt auch eindrucksvoll die Anpassungsfähigkeit des Toyota Brennstoffzellensystems unter Beweis. Die vom Mirai bekannten Stacks werden dabei auf dem Dach des H2.City Gold montiert und wandeln den in fünf, insgesamt 37,5 Kilogramm fassenden Tanks gespeicherten Wasserstoff in elektrische Energie um. Damit fährt der Stadtbus bis zu 400 Kilometer weit, als Emission entsteht lediglich Wasserdampf. Beim Tankstopp lässt sich das Fahrzeug in weniger als neun Minuten mit bis zu 350 bar betanken.
„Dank der langjährigen Beziehung zu Toyota, ihrem Verständnis für die Marktanforderungen und ihren technischen Fähigkeiten war CaetanoBus der ideale Partner, um mit unseren Vertriebsaktivitäten für Antriebsstränge in Europa zu beginnen“, erklärt Dr. Johan van Zyl, Präsident und CEO von TME. „Ich freue mich auf das erste Markt-Feedback und den Ausbau unseres Liefergeschäfts mit der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie.“
Mit dem Stadtbus erhalten Verkehrsunternehmen eine emissionsfreie Mobilitätslösung, ohne Kompromisse aufgrund von Ladezeiten oder hohen Lastbedingungen eingehen zu müssen. Der jetzt vorgestellte Prototyp wird in den nächsten Monaten in verschiedenen europäischen Städten eingesetzt, bevor er Mitte 2020 auf den Markt kommt.
„Wir haben eine lange Partnerschaft mit Toyota, die wir nun auf Brennstoffzellen für unseren neuen Stadtbus in Europa ausweiten – ein Beispiel für fortschrittliche Technik und herausragende Ingenieurskunst. Dieses Projekt wird es den Städten ermöglichen, ihre zukünftige Mobilität zu überdenken und die Lebensqualität zu verbessern“, ergänzt José Ramos, Präsident von Salvador Caetano Indústria.
Die Brennstoffzellentechnologie ist ein zentraler Teil der „Toyota Environmental Challenge 2050“. In dieser Unternehmensvision hat der japanische Automobilhersteller eine Reihe langfristiger Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen seiner Fahrzeuge und seiner Werke festgeschrieben. Toyota entwickelt allein und in Zusammenarbeit mit Partnern verschiedene Brennstoffzellenfahrzeuge – von klassischen Pkw über Kleinlaster und schwere Trucks bis hin zu Gabelstaplern und Bussen. Gemeinsam mit dem US-Truck-Spezialisten Kenworth wurde beispielsweise ein Brennstoffzellen-Lkw für den schadstofffreien Fracht- und Güterverkehr vorgestellt. Auf dem Heimatmarkt in Japan hat Toyota zudem für die Handelskette Seven-Eleven einen 6,19 Meter langen Truck entwickelt, zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio kommt zudem der neue Brennstoffzellenbus Sora zum Einsatz.
Toyota beschränkt sich allerdings nicht allein auf eine einzelne Antriebstechnologie, sondern entwickelt unterschiedliche Konzepte für unterschiedliche Einsatzgebiete. Leichte Nutzfahrzeuge wie der Proace (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,5-5,2 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 144-137 g/km) und der Proace City erhalten beispielsweise auch eine rein batterieelektrische Version als Alternative zum klassischen Verbrennungsmotor.