„Onkologie im Land Brandenburg – immer in Bewegung“

Welche aktuellen Fortschritte gibt es bei der Behandlung von Krebserkrankungen? Wie können Krebspatienten von modernen Untersuchungen und Therapien profitieren? Können ambulante und stationäre Versorgungsangebote noch besser miteinander verzahnt werden? Und: Wie können Bewegung und Sport Krebs nicht nur vorbeugen, sondern auch bei der Bewältigung einer Krebserkrankung helfen? Diese Fragen standen im Fokus beim 6. Brandenburger Krebskongress.

Mit über 400 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden und Beschäftigten weiterer Berufsgruppen ist es die größte Fachtagung zum Thema onkologische Versorgung in Brandenburg. Das Motto lautet „Onkologie im Land Brandenburg – immer in Bewegung“. Veranstalter sind die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V. (LAGO) und das Tumorzentrum Land Brandenburg e.V. (TZBB).

Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij sagte: „Die Diagnose Krebs verändert schlagartig das Leben der Betroffenen und ist ein ganz großes Gesundheitsthema in unserer Gesellschaft. Krebs macht Angst, aber es gibt Fortschritte bei der Prävention und Behandlung dieser schrecklichen Krankheit. Einen großen Anteil daran haben auch die Brandenburger Krankenhäuser, die im Rahmen der onkologischen Versorgung eine hochwertige Behandlung in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten gewährleisten. Froh bin ich darüber, dass sich die Heilungs- und Überlebenschancen für Betroffene in den vergangenen Jahrzehnten verbessert haben. Ich bin hoffnungsvoll, dass der Brandenburger Krebskongress für die Fortsetzung der positiven Entwicklung einen Beitrag dafür leistet, indem er auch den notwendigen Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen medizinischen Fachbereichen fördert.“

Kongresspräsidentin Prof. Dr. med. Dorothea Fischer, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam, sagte: „Für eine gute Versorgung von Krebspatienten ist es wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte sowie alle weiteren beteiligten Berufsgruppen eng zusammenarbeiten, sich austauschen und weiterbilden. Der Brandenburger Krebskongress mit seinem umfangreichen Fachprogramm unterstützt dieses Anliegen.“

Prof. Dr. med. Michael Kiehl, Vorstandsvorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg und Chefarzt der Medizinischen Klinik I (Onkologie/Stammzelltransplantation) am Klinikum Frankfurt (Oder), sagte: „Onkologie im Land Brandenburg – immer in Bewegung, unter diesem Motto beschäftigen sich viele Kongressbeiträge mit dem Einfluss körperlicher Aktivität auf eine Krebserkrankung und die Therapie aber auch mit der Bewegung im Sinne einer Weiterentwicklung der Medizin oder aber mit Bewegung in der Kommunikation.“

Dr. med. André Buchali, Vorstandsvorsitzender des Tumorzentrums Land Brandenburg und Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Ruppiner Kliniken, sagte: „Der Kongress wird in diesem Jahr auch den medizinischen Nachwuchs fördern. Erstmalig erhalten Studierende der Medizinischen Hochschule Brandenburg sowie junge Menschen aus anderen Professionen eine Plattform auf dem Brandenburger Krebskongress.“

Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Im Jahr 2018 erkrankten in Brandenburg laut Schätzungen des Gemeinsamen Krebsregisters der ostdeutschen Bundesländer und Berlins ungefähr 9.200 Männer und 7.400 Frauen an Krebs. Die häufigsten Krebsneuerkrankungen sind bei Männern Prostata-, Lungen- und Darmkrebs, bei Frauen Brust-, Darm- und Lungenkrebs.

Bessere Diagnose- und Therapiemöglichkeiten führen zu immer längeren Überlebenszeiten. Inzwischen überleben etwa 58 Prozent der männlichen und 63 Prozent der weiblichen Krebspatienten ihre Krebserkrankung mindestens fünf Jahre. Ende der 1980er Jahre waren es lediglich 26 Prozent aller Männer und 40 Prozent aller Frauen. Frühzeitig erkannt, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate bei vielen Krebsarten heute beinahe 100 Prozent.

Die Länder Brandenburg und Berlin haben im Jahr 2016 ein gemeinsames klinisches Krebsregister geschaffen. Es erfasst alle Daten zur Diagnose, Therapie und Nachsorge von Tumorerkrankungen. Das hilft zum Beispiel allen Ärztinnen und Ärzten, ihre Arbeit weiter zu verbessern. In Brandenburg gab es zuvor bereits seit 1995 eine flächendeckende klinische Krebsregistrierung.

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