Pflegende Angehörige nutzen bereits alltagsunterstützende Angebote
In Brandenburg gibt es im Bereich der Altenpflege 262 anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag. Diese Angebote tragen zum einen dazu bei, Menschen, die Angehörige in der häuslichen Umgebung pflegen, zu entlasten, und zum anderen helfen sie Pflegebedürftigen, möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung zu bleiben. Rund 8.400 Personen haben solche alltagsunterstützenden Angebote im Jahr 2017 genutzt, das sind rund 2.100 mehr als im Jahr 2016.
Das Fachkräftetreffen hat die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ) unter dem Motto „Zusammenhalt stärken“ organisiert. FAPIQ ist die größte Maßnahme der Brandenburger Pflegeoffensive, die 2015 gestartet ist. Sie trägt dazu bei, Landkreise und kreisfreie Städte, Initiativen und Menschen vor Ort bei der Entwicklung und Realisierung alternsfreundlicher Lebensräume zu unterstützen. In diesem Zusammenhang bietet die Fachstelle unter anderem Beratung beim Aufbau neuer alltagsunterstützender Angebote. Sie informiert und qualifiziert Akteurinnen und Akteure in verschiedenen Themenbereichen und fördert den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung.
Ältere Menschen sollen so lange wie möglich in ihrem Zuhause leben können. Frühzeitige Beratung und Schulung der Angehörigen, Angebote zur Alltagunterstützung und kompetente Pflegedienste helfen, Pflegebedürftigkeit zu bewältigen und ihr Fortschreiten zu verzögern. Hier setzen die Maßnahmen der Brandenburger Pflegeoffensive an. Der deutliche Zuwachs bei der Inanspruchnahme von alltagsunterstützenden Angeboten in den vergangenen Jahren zeigt, dass die Maßnahmen wirken. In den Jahren 2016 und 2017 wurden in Brandenburg insgesamt 63 neue Angebote zur Unterstützung im Alltag anerkannt. Dieser Zuwachs wäre ohne die intensive Begleitung und Beratung der Fachstelle Altern und Pflege im Quartier undenkbar gewesen.“
Seit dem Inkrafttreten des ersten Pflegestärkungsgesetzes zum 1. Januar 2015 haben alle häuslich versorgten Pflegebedürftigen einen Anspruch auf Angebote zur Unterstützung im Alltag. In Brandenburg sind das derzeit rund 87.000 Pflegebedürftige. Die Angebote zur Unterstützung im Alltag sind im § 45a ff SGB XI geregelt. Neben den Pflegekassen fördern in Brandenburg auch die Landkreise und kreisfreien Städte entsprechende Angebote. 78 Prozent aller Pflegebedürftigen werden im eigenen Zuhause entweder von Angehörigen allein oder mit Hilfe von ambulanten Pflegediensten versorgt. Fast die Hälfte der Pflegebedürftigen wird allein von Angehörigen betreut.
Fragen zum Thema Pflege beantworten die Pflegestützpunkte. Pflegestützpunkte sind neutrale Beratungsstelle für Menschen, die Informationen aus einer Hand benötigen. Hier finden Pflegebedürftige, von Pflegebedürftigkeit bedrohte Menschen, Behinderte, Angehörige und professionelle wie auch ehrenamtliche Helfer sowie alle Interessierten sachkundige Ansprechpartner. Das Angebot ist umfassend, kostenlos und unabhängig. Internet: www.pflegestuetzpunkte-brandenburg.de.