Keiner der Geimpften hatte einen schweren Verlauf
Gegenüber dem Impfstoff von AstraZeneca herrscht Misstrauen. Er soll weniger wirksam sein und zu unangenehmen Nebenwirkungen führen „Zu Unrecht“, sagt PD Dr. med. Irit Nachtigall. Die Infektiologin, Krankenhaushygienikerin und Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin der Helios Region Ost erklärt den Irrtum und rät klar zum Impfen.
Was ist das Besondere am AstraZeneca Impfstoff? Wirkt AstraZeneca ausreichend gegen das Coronavirus? Woher kommt das Misstrauen in den AstraZeneca Impfstoff? Welche Nebenwirkungen können nach der Impfung auftreten und gibt es Unterschiede zu den anderen Impfstoffen? Über die allergischen Reaktionen wurde in den letzten Tagen viel geschrieben. Hiernach sind 41 mögliche Anaphylaxiefälle unter fünf Millionen Geimpften in Großbritannien bekannt. Anaphylaxien sind akute Nebenwirkungen bzw. Anzeichen und Symptome einer systemischen Reaktion des Immunsystems. Das ist allerdings auch bei anderen Impfstoffen bekannt. Und was ist mit den Thrombosen nach der Impfung? Falls längere Zeit nach der Impfung anhaltende Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen auftreten, kann das auf Komplikationen hinweisen. Weitere Anzeichen und Symptome von größeren Blutgerinnseln sind Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Arm- oder Beinschwellungen. Treten diese Beschwerden auf, sollte dringend ein Arzt konsultiert werden. Leichte Kopf- und Gliederschmerzen, wie wir sie auch von einem grippalen Infekt kennen, sind hingegen eine normale, häufige und ungefährliche Reaktion auf die COVID-19 Impfung. Die Behörden sind zu dem Entschluss gekommen, dass der Impfstoff sicher ist und der Nutzen das Risiko deutlich übersteigt. Gibt es schon klinische Erfahrungen mit Patienten, die mit AstraZeneca geimpft sind? Welche Impf-Prognose gibt es? Bei Helios haben wir bereits Ende Dezember damit begonnen, die ersten Mitarbeiter zu impfen, zunächst jene des ärztlichen Dienstes und der Pflege mit besonders hohem Expositionsrisiko (z.B. in Notaufnahmen, in der medizinischen Betreuung von COVID-19-Patient*innen) sowie mit engem Kontakt zu gefährdeten Gruppen. Das ist eine weitere Vorkehrung zum Schutz aller Patienten und unserer Mitarbeiter. Die Impfbereitschaft unserer Belegschaft ist sehr hoch, was mich sehr stolz macht. Über 70 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen sich impfen lassen. Das ist auch wichtig für unsere Kliniken, um wieder in den Normalbetrieb zu kommen und schrittweise planbare Operationen vorzunehmen. Wir haben zudem in allen Helios Kliniken ein umfangreiches Sicherheits- und Hygienekonzept etabliert, das sich in den vergangenen Monaten bewährt hat und weiterhin für alle Mitarbeiter*innen und Patient*innen Gültigkeit hat. Die Impfung unserer Mitarbeiter*innen ist dabei ein wichtiger Baustein. Neues Ressort für Infektiologie und Antibiotic Stewardship in der Helios Region Ost Impf-Mythen im Faktencheck Bildunterschrift Titelbild: PD Dr. med. Irit Nachtigall, MHBA, ist Regionalleiterin für Infektiologie und Antibiotic Stewardship in der Helios Region Ost. |