Probleme mit den Augen bleiben oft unentdeckt
In Brandenburg haben Ärzte bei rund 37.000 Kindern unter zehn Jahren im Jahr 2018 eine Seeschwäche diagnostiziert. Das geht aus einer aktuellen, kassenübergreifenden Auswertung der Barmer hervor. „Bei Kindern unter fünf Jahren dürfte es bei Sehschwächen eine hohe Dunkelziffer geben, weil Probleme mit den Augen oft unentdeckt bleiben. Daher ist es wichtig, die U-Untersuchungen beim Kinderarzt rechtzeitig wahrzunehmen“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführer der Barmer. Berlin/Brandenburg. Zudem sollten Eltern auf Anzeichen für eine Fehlsichtigkeit achten.
Häufiges Blinzeln, schiefe Kopfhaltung oder Probleme beim Basteln
Zwar kann das kindliche Gehirn Sehschwächen teilweise ausgleichen, allerdings geht dies dauerhaft zu Lasten der Gesundheit. „Sucht ein Kind selten Blickkontakt, blinzelt häufig, hält den Kopf schief oder ist lichtscheu, kann dies an einer Sehschwäche liegen“, erklärt Leyh. Kopfschmerzen, Probleme beim Ausschneiden oder Ballfangen könnten auch mit einer eingeschränkten Sehkraft zusammenhängen.
Brillen als Kassenleistung
Allein die Barmer hat 2018 für unter Zehnjährige bundesweit etwa 46.700 Brillengläser und Kontaktlinsen, davon mehr als 2.000 in Brandenburg, bezahlt. Gesetzliche Kassen übernehmen bei Versicherten bis zum 18. Geburtstag, denen der Augenarzt eine Sehhilfe verordnet, die Kosten für folgende Leistungen: Beratung, Bestimmung der Sehschärfe, Einarbeitung und Anpassung sowie Kontrolle der Brillengläser. Für Sehhilfen gelten vereinbarte Festbeträge, die von der Sehstärke abhängen und die der Vertragsoptiker direkt mit der Krankenkasse abrechnet.