Nur wenig Versicherte in Brandenburg erhalten Apps auf Rezept

Obwohl Ärzte seit Oktober 2020 Gesundheits-Apps auf Rezept verordnen können, spielen sie in der medizinischen Versorgung in Brandenburg nur eine marginale Rolle. Rund 11.000 Brandenburger haben innerhalb der ersten drei Jahre nach Einführung eine sogenannte Digitale Gesundheitsanwendung erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt die Barmer in ihrem aktuellen Arztreport. Fehlendes Wissen bei Ärzten sowie enttäuschte Erwartungen bei Patienten prägen das Bild der Digitale Gesundheitsanwendung-Versorgung. Für einen erfolgreicheren Einsatz benötigen man mehr Akzeptanz bei den Ärzten und Patienten sowie Krankenkassen. Diese können man durch Transparenz und eine ausgewogene Preisgestaltung erreichen.

Versicherte, die eine Digitale Gesundheitsanwendung verordnet bekommen oder direkt bei ihrer Krankenkasse beantragen, erhalten von dieser einen Freischalt-Code, mit dem sie die Digitale Gesundheitsanwendung für 90 Tage nutzen können. Am häufigsten kommen Gesundheitsanwendungen bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und Adipositas zum Einsatz. In Brandenburg machten diese Anwendungsgebiete im Jahr 2022 jeweils 18 Prozent aus, gefolgt von Tinitus und Depression. Doch mehr als jeder dritte Nutzer bricht die Anwendung vor Ablauf des Nutzungszeitraums von 90 Tagen ab. Jeder sechste nutzt die Anwendung sogar weniger als einen Monat. In einer bundesweiten Befragung erfuhr die Barmer, dass 25 Prozent nicht den Eindruck hatten, die Digitale Gesundheitsanwendung verbessere die Symptome. Für 35 Prozent erfüllten sich die Erwartungen nicht. Rund 20 Prozent haben ihren Freischalt-Code gar nicht genutzt.

 

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