Sonntagsvorlesung im Helios Klinikum Bad Saarow
Bei der nächsten Sonntagsvorlesung im Helios Klinikum Bad Saarow steht die Gesundheit des Mannes im Mittelpunkt. Vier Spezialisten der Fachabteilungen Urologie, Kardiologie, Chirurgie und Traumatologie/Orthopädie beleuchten am 27. Mai, um 10 Uhr Krankheiten, von denen insbesondere das männliche Geschlecht betroffen ist.
Männer und Frauen unterscheiden sich in vielen Dingen voneinander, auch gesundheitlich. Einer der Unterschiede ist beispielweise der, dass Männer durchschnittlich fünf Jahre früher als Frauen sterben. Aber warum? Wissenschaftliche Studien belegen, dass Männer in Bezug auf ihre Gesundheit mehr Risiken eingehen: Sie rauchen und trinken häufiger, ernähren sich meist ungesünder als Frauen und gehen seltener zu Vorsorgeuntersuchungen und zum Arzt.
Dr. med. Steffen Hallmann, Chefarzt der Klinik für Urologie weiß, dass gerade die Männer den Arztbesuch scheuen. „Wir wollen mit unserer Sonntagsvorlesung den Männern aufzeigen, dass sie auch selbst etwas für ihre Gesundheit tun können. Ich würde mir wünschen, dass die Männer ihre Tabu-Zone verlassen und zum Beispiel bei Problemen mit dem Wasserlassen ohne Schamgefühl den Arzt aufsuchen sowie die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.“ Chefarzt Dr. Hallmann wird in seinem Vortrag mehrere Aspekte von Männerkrankheiten seines Fachgebietes beleuchten und insbesondere auf das Harnblasenkarzinom eingehen.
Im Gegensatz zu Frauen beschäftigen sich Männer weitaus weniger mit gesundheitlichen Problemen. So ist kaum bekannt, dass Anzeichen eines drohenden Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls auch beispielsweise Erektionsstörungen sein können. Die verminderte Durchblutung des Penisgewebes lässt nicht selten auf ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen schließen.
„Männer bekommen häufiger und früher einen Herzinfarkt als Frauen“, erklärt Dr. med. Udo Zacharzowsky, Chefarzt der Klinik für Kardiologie. „Oft vergehen bis zu drei Stunden bis die meisten Männer medizinische Hilfe holen. Die Ursache für die späte Behandlung liegt darin, dass Männer die Anzeichen eines Herzinfarkts nicht kennen und sie dadurch oft nicht ernst nehmen“, weiß der Kardiologe zu berichten.
Auch der Leistenbruch ist überwiegend Männersache. „90 Prozent aller Leistenbrüche entfallen auf das „starke Geschlecht“. Zudem sind auch hier die betroffenen Männer durchschnittlich jünger als betroffene Frauen: Bei Männern kommt es am häufigsten im Alter von 50 bis 69 Jahren zur Leistenhernie, bei Frauen im Alter von 60 bis 79 Jahren“, erläutert Dr. med. Jesko Schomann, Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. Über die Ursachen und Therapie wird er seinen Kurzvortrag halten.
Warum Männer häufiger und früher Kniebinnenschäden und Arthrose als Frauen bekommen, wird Dr. med. Jens Osel, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Traumatologie und Orthopädie, erklären.
„Die Arthrose sowie Meniskus- und Kreuzbandschäden sind keine spezifischen Männerkrankheiten – und doch treten sie immer wieder auch beim Mann in Erscheinung. Das liegt einerseits an seiner beruflichen Betätigung, an körperlicher Belastung, aber auch häufig an den betriebenen Sportarten, wie vor allem Fußball“, sagt der Experte.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Im Anschluss der Vorlesung stehen die Experten gerne für individuelle Fragen zur Verfügung.