Land Brandenburg unterstützt jährlich mit 6,6 Millionen Euro
Die Universität Potsdam, die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg haben am Montag die neue gemeinsame Fakultät für Gesundheitswissenschaften gegründet.
Dazu unterzeichneten Prof. Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, Prof. Jörg Steinbach, Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, sowie Prof. Edmund Neugebauer, Dekan der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, und Martin Pangritz, Geschäftsführer der Medizinischen Hochschule Brandenburg Campus GmbH, einen Kooperationsvertrag. Wissenschafts- und Forschungsministerin Martina Münch überreichte den Hochschulen anschließend die nach dem Brandenburgischen Hochschulgesetz erforderliche Genehmigung des Wissenschaftsministeriums.
Die Finanzierungsvereinbarung zur gemeinsamen Fakultät wird in Kürze unterzeichnet. Die jährliche Finanzierung des Landes in Höhe von 6,6 Millionen Euro ab 2019, darunter 1,6 Millionen Euro für die Medizinische Hochschule Brandenburg, beinhaltet insgesamt 16 neue Professuren für die Fakultät. Diese sollen in Brandenburg und für Brandenburg forschen und ausbilden.
Wissenschafts- und Forschungsministerin Martina Münch: „Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags geben wir den Startschuss für die gemeinsame Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Die Fakultät bildet den Kern des Gesundheitscampus Brandenburg. Mit seiner Hilfe wollen wir künftig im Land Brandenburg unter anderem an Krankheiten forschen, die im Alter gehäuft auftreten. Zudem wollen wir Modelle entwickeln, die es kranken Menschen ermöglichen, möglichst lange zu Hause zu leben und gut versorgt zu werden.
Durch die Vernetzung von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Kliniken im Gesundheitscampus entsteht nicht nur ein in dieser Form einmaliges Netzwerk in Deutschland – es ergeben sich auch neue Chancen für die Fachkräftesicherung und die medizinische und pflegerische Versorgung im Flächenland Brandenburg sowie für die weitere Stärkung der Wissenschafts- und Forschungslandschaft im Gesundheitsbereich.“
Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften bildet den Kern des Gesundheitscampus Brandenburg. Das Ziel der Fakultät: Die Gründung neuer innovativer Studiengänge zu aktuellen gesundheitswissenschaftlichen Themen und die Entwicklung neuer medizinischer und pflegerischer Versorgungsangebote.
Der Gesundheitscampus soll als gemeinsame Einrichtung aus Universitäten und in Kooperation mit weiteren Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen einen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung für das Flächenland Brandenburg leisten, die universitäre Gesundheitsforschung im Land durch Forschungsverbünde stärken sowie die praxisnahe Aus- und Weiterbildung in Gesundheit und Pflege fördern. Dazu wird auch ein breites Netzwerk aus Kliniken in den Campus eingebunden. Ein Wissenschaftlicher Beirat begleitet den Aufbauprozess und gibt Empfehlungen, unter anderem für die Weiterentwicklung von Forschungsschwerpunkten.
Bereits im Juni 2016 haben die drei künftigen Träger-Hochschulen – Universität Potsdam, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg und Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane – einen ersten Kooperationsvertrag unterzeichnet. In der zweijährigen Pilotphase wurden ein Entwicklungs- und Personalkonzept, eine gemeinsame Promotions- und Habilitationsordnung und ein Forschungskonzept erarbeitet sowie Forschungsverbünde zum Schwerpunkt ‘Medizin und Gesundheit des Alterns‘ aufgebaut.
Das Forschungs- und Entwicklungskonzept sowie das Personalkonzept für die gemeinsame gesundheitswissenschaftliche Fakultät des Gesundheitscampus passierten am 31. Mai 2018 den Landtag. Noch in diesem Jahr sollen die ersten von künftig insgesamt 16 Professorinnen und Professoren zur Berufung ausgeschrieben werden, darunter 4 für die Medizinische Hochschule Brandenburg. Dafür stellte und stellt das Land im Jahr 2017 rund 2,2 Millionen, 2018 etwa 3,4 Millionen und ab 2019 insgesamt 6,6 Millionen Euro jährlich bereit. Perspektivisch soll der Gesundheitscampus auch Drittmittel einwerben.
Bis zur Berufung der Professoren wurden und werden die Mittel vor allem für den Aufbau von Forschungsverbünden, aber auch für den Aufbau des Gesundheitscampus mit Veranstaltungen und Workshops sowie der Geschäftsstelle verwendet.